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Langsame Entscheidungen – ein Anzeichen für erneute Depression

Alfred Domke
Verfasst von Alfred Domke, Redakteur für Gesundheits-News
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22. Februar 2020
in News
Ein Frau sitzt mit angewinkelten Beinen und traurigem Blick auf dem Boden.
Die Mehrzahl der Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, erleidet im Laufe des Lebens mehr als eine depressive Episode. Langsame Entscheidungen könnten auf einen solchen Rückfall hindeuten. (Bild: Africa Studio/stock.adobe.com)
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Depression: Langsame Entscheidungen könnten ein Zeichen für einen Rückfall sein

Seit Jahren steigt die Zahl der Menschen mit Depressionen ständig an. Die meisten der Betroffenen erleiden im Laufe des Lebens mehr als eine depressive Episode. Laut einer neuen Studie könnten langsame Entscheidungen auf einen solchen Rückfall hindeuten.

Laut einer Mitteilung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) lässt sich die Wahrscheinlichkeit, mit welcher Betroffene nach dem Absetzen von Antidepressiva in eine Depression zurückfallen, teilweise voraussagen. Diejenigen, die einen solchen Rückfall erleben, benötigen nämlich häufig länger, um sich zu entscheiden, wie viel Anstrengung sie für eine Belohnung investieren möchten.

Depressive Phasen kommen und gehen

Die Anzahl der Menschen mit Depressionen ist den vergangenen Jahren weltweit deutlich gestiegen. Erst kürzlich zeigte sich in einer Studie des Robert Koch-Instituts (RKI), dass in Deutschland mehr Menschen betroffen sind, als in anderen EU-Ländern.

Die Erkrankung ist häufig wiederkehrend: Depressive Phasen kommen und gehen. Aus verschiedenen Studien ist bekannt, dass die Behandlung über das Abklingen der Symptome hinaus fortgesetzt werden sollte, um die Gefahr eines Rückfalls zu verringern. Leider scheint dies aber keinen Einfluss auf das Risiko eines Rückfalls nach dem Absetzen der Medikamente zu haben.

„Schätzungsweise 30 Prozent der Betroffenen erleiden in den ersten sechs Monaten nach dem Absetzen einen Rückfall. Das ist ein sehr hoher Anteil. Bisher gibt es kein etabliertes Instrument, mit dem sich dieses Risiko abschätzen lässt“, erklärt die Psychologin Isabel Berwian.

Die Forscherin konnte nun in einer vom SNF unterstützten Längsschnittstudie, die in der Fachzeitschrift „JAMA Psychiatry“ publiziert wurde, zeigen, dass gewisse Prognosen zum Rückfallrisiko bei Depressionen möglich sind.

Die Wissenschaftlerin, nun Postdoktorandin im Bereich Translational Neuromodeling an der Universität Zürich und der ETH Zürich, hat nämlich beobachtet, wie die Betroffenen in der Remissionszeit Entscheidungen treffen.

Ballon aufblasen und Punkte gewinnen

Für die Studie rekrutierte das Forschungsteam von Quentin Huys, damals Forscher für Computationale Psychiatrie und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Patientinnen und Patienten mit wiederkehrender oder schwerer depressiver Erkrankung, die sich in der Remissionsphase befanden.

Die Teilnehmenden wiesen keine oder fast keine Symptome mehr auf, nahmen aber noch Antidepressiva ein. Sie hatten unabhängig von der Studie bereits entschieden, die entsprechenden Medikamente abzusetzen.

Alle Probandinnen und Probanden erhielten eine Aufgabe, mit der ihre Bereitschaft gemessen werden konnte, je nach Belohnungsniveau eine Anstrengung zu unternehmen.

Zum Messen der Entscheidungszeit mussten sie eine Taste am Computer drücken, um Punkte zu gewinnen. Den Angaben zufolge hatten sie fünf Sekunden Zeit, um sich zwischen zwei Alternativen zu entscheiden, für die mehr oder weniger Anstrengung nötig war.

Die Teilnehmende konnten entweder für einen Punkt 20-mal die Taste drücken, oder für drei bis sieben Punkte 100-mal abhängig von der aktuellen Aufgabenstellung. Nach der Entscheidung hatten sie jeweils 40 Sekunden Zeit, um die Taste so oft zu drücken, wie sie gewählt hatten.

Damit konnten sie dann einen virtuellen Ballon aufblasen, der platzte, wenn sie oft genug gedrückt hatten. Die Teilnehmenden erledigten diese Aufgabe je 60-mal.

Wie es in der Mitteilung heißt, wurde dieser Versuchsaufbau gewählt, weil die Fachliteratur zeigt, dass Menschen mit Depressionen typischerweise in geringerem Ausmaß bereit sind, sich für eine Belohnung anzustrengen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollten einen Schritt weitergehen und untersuchen, ob sich Rückschlüsse auf einen potenziellen Rückfall ziehen lassen.

Entscheidungszeit bei von Depressionen Betroffenen war länger

Die Daten wurden zwischen Juli 2015 und Januar 2019 bei 123 Patientinnen und Patienten und 66 gesunden Vergleichspersonen in Zürich und Berlin erhoben. Alle Personen, die an Depressionen gelitten hatten, lösten die Aufgabe zweimal: Das erste Mal vor dem Absetzen der Medikamente, das zweite Mal entweder vor oder nach dem Absetzen der Arzneimittel.

Zudem wurden alle Teilnehmenden nach der Studie sechs Monate lang weiter beobachtet, um zu verfolgen, ob sie einen Rückfall erlitten.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Entscheidungszeit bei von Depressionen Betroffenen länger war als bei den Personen der Vergleichsgruppe (durchschnittlich 1,77 beziehungsweise 1,61 Sekunden). Zudem war sie aber auch innerhalb der Patientengruppen bei denjenigen noch länger, die nach dem Absetzen einen Rückfall erlitten (durchschnittlich 1,95 Sekunden).

Die Fachleute konnten so zeigen, dass bei zwei von drei Personen aufgrund der Entscheidungszeit richtig vorausgesagt wird, ob sie einen Rückfall erleiden werden.

Die am wenigsten anstrengende Option gewählt

Mit einem Berechnungsmodell wurde in Erfahrung gebracht, welche Mechanismen bei dieser Aufgabe eine Rolle spielen. Es ergab, dass die jeweils gewählte Option (kleine Anstrengung für eine kleine Belohnung oder größere Anstrengung für eine größere Belohnung) ein Unterscheidungsmerkmal zwischen den ehemals depressiven Personen und den gesunden Personen ist:

Erstere wählten öfter die am wenigsten anstrengende Option. Die Forschenden nehmen an, dass dies ein Anzeichen dafür ist, dass die Depression nach wie vor asymptomatisch im Hintergrund präsent ist.

Außerdem hat das Modell gezeigt, dass Personen, die eine depressive Phase erlebt haben, Anstrengungen eher vermeiden.

„Stellen Sie sich vor, dass Sie an einem Abend bereits im Bett liegen. Dann rufen Bekannte an und fragen, ob sie mit Ihnen in der Stadt ein Eis essen kommen“, erklärt Isabel Berwian.

„Eine gesunde Person wird vermutlich aufstehen und hingehen. Eine Person, die eine depressive Episode hatte, bleibt dagegen eher im Bett. Sogar wenn ihr die Aktivität gefallen würde, scheint ihr die dazu notwendige Anstrengung zu gross.“

Erkenntnisse für eine Anwendung in der Praxis noch nicht reif

Doch auch obwohl die Studie gezeigt hat, dass die Entscheidungszeit gewisse Prognosen zum Rückfallrisiko ermöglicht, sind diese Erkenntnisse für eine Anwendung in der Praxis noch nicht reif.

„Dieser Indikator ist vielversprechend, aber wir können noch nicht für uns beanspruchen, „die“ Lösung gefunden zu haben. Unsere Ergebnisse müssten an einer grösseren Stichprobe validiert werden, da unsere relativ klein war“, so Isabel Berwian. Für die Forschenden ist das eine Herausforderung, weil es schwierig ist, Patientinnen und Patienten für solche Studien zu finden.

Die Studie wurde an der Translational Neuromodeling Unit der Universität Zürich und der ETH Zürich und an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Charité in Berlin durchgeführt.

Rückfallprophylaxe

Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe weist auf ihrer Webseite darauf hin, dass Betroffene selbst etwas dafür tun können, das Risiko einer erneuten Depression zu senken. Durch rückfallvorbeugende Maßnahmen könne dieses Risiko um 70 Prozent reduziert werden.

Dazu gehören laut den Fachleuten eine regelmäßige Einnahme von Medikamenten, Psychotherapie und konkrete eigene Aktivitäten.

Wichtig in diesem Zusammenhang sind ausreichende Bewegung, genügend Schlaf und eine gesunde und ausgewogene Ernährung. (ad)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:
Alfred Domke
Quellen:
  • Schweizerischer Nationalfonds SNF: Depression: Langsame Entscheidungen könnten ein Zeichen für einen Rückfall sein, (Abruf: 22.02.2020), Schweizerischer Nationalfonds SNF
  • Isabel M. Berwian, J. Wenzel, A. G. E. Collins, E. Seifritz, K. E. Stephan, H. Walter, Q. J. M. Huys:: Computational Mechanisms of Effort and Reward Decisions in Patients With Depression and Their Association With Relapse After Antidepressant Discontinuation; in: JAMA Psychiatry, (veröffentlicht: 19.02.2020), JAMA Psychiatry
  • Deutsche Depressionshilfe: Rückfallprophylaxe, (Abruf: 22.02.2020), Deutsche Depressionshilfe

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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