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Multiple Sklerose: Weitere Hinweise auf Epstein-Barr-Virus als Auslöser

Alfred Domke
Verfasst von Alfred Domke, Redakteur für Gesundheits-News
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8. September 2022
in News
3D-Illustration des Epstein-Barr-Virus
Was Multiple Sklerose (MS) auslöst, ist bis heute ungeklärt. Eine potenzielle Ursache ist das Epstein-Barr-Virus. (Bild: Kateryna_Kon/stock.adobe.com)
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Multiple Sklerose durch Epstein-Barr-Virus verursacht?

Wissenschaftliche Untersuchungen haben Hinweise darauf geliefert, dass das Epstein-Barr-Virus ein Auslöser für Multiple Sklerose (MS) sein könnte. Neue Analysen erhärten nun diesen Verdacht.

Bis heute ist ungeklärt, was Multiple Sklerose (MS) auslöst. Eine potenzielle Ursache ist das Epstein-Barr-Virus (EBV), das die meisten Menschen in sich tragen, ohne dadurch Probleme zu haben. In einer Studie von Forschenden der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster wurde dieser Verdacht nun erhärtet. Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Journal of Experimental Medicine“ veröffentlicht.

MS-Betroffene haben vorher Antikörper gegen EBV entwickelt

Wie es in einer Mitteilung der WWU heißt, ist ein „Einzeltäter“ als Auslöser der Multiplen Sklerose eher auszuschließen – aber die Wissenschaft hat neben genetischer Veranlagung immer wieder einen weiteren Verdächtigen im Visier: das Epstein-Barr-Virus (EBV).

Eine Infektion mit dem Virus könnte nicht nur zeitlich der Entwicklung von MS vorausgehen – sie könnte ein ursächlicher Faktor für die schädlichen Prozesse sein, die bei der MS im Nervensystem ablaufen.

Eine Untersuchung von Neurologinnen und Neurologen der Universität Münster lässt vermuten, dass die T-Zellen, die bei MS ins Nervensystem einwandern, ursprünglich vom Epstein-Barr-Virus dorthin gelockt werden könnten.

Wiederaufgerollt wurde der „Fall“ im Januar dieses Jahres, als eine retrospektive Studie erschien, die auch Prof. Nicholas Schwab und sein Team aufhorchen ließ. Daten von über zehn Millionen Angehörigen des US-Militärs hatten gezeigt: Alle, die im Beobachtungszeitraum mit MS diagnostiziert wurden, hatten vorher Antikörper gegen EBV entwickelt.

Der für Multiple Sklerose charakteristische Nervenschaden entstand erst nach dem Auftreten von EBV-Antikörpern im Serum. Zudem gab eine parallele Studie Hinweise auf eine ursächliche Verbindung zwischen MS-Pathologie und EBV-Antikörpern.

Das Virus könnte am Aufkommen und möglicherweise auch Fortbestehen der chronisch-entzündlichen Autoimmunerkrankung MS beteiligt sein.

Vielfältigere Immunantwort

Im Zentrum der neuen Studie standen Rezeptoren, die auf T-Zellen zu finden sind und die an alle denkbaren Eiweißstrukturen binden können – unter anderem an die von EBV. Deren Analyse zeigte: MS-Patientinnen und -Patienten haben mehr unterschiedliche, gegen EBV gerichtete T-Zell-Rezeptor-Sequenzen im Blut als Vergleichspersonen. Die zelluläre Immunantwort gegen EBV ist also bei MS-Erkrankten vielfältiger.

„Pro 100.000 T-Zellen finden wir bei den Betroffenen eine zusätzliche, EBV-spezifische T-Zelle. Für Laien klingt das nach wenig, summiert sich aber gewaltig, wenn man die Gesamtzahl einzigartiger T-Zellen im menschlichen Körper bedenkt“, erläutert der Erstautor der Studie, Dr. Tilman Schneider-Hohendorf. Diese Zahl wird auf einen einstelligen Milliardenbetrag geschätzt.

Zudem produziert das Immunsystem von MS-Betroffenen offenbar kontinuierlich neue EBV-spezifische T-Zellen, die dann vom Blut ins Gewebe auswandern. Dies entdeckte das Forschungsteam bei Patientinnen und Patienten, die ein Medikament erhielten, welches diesen Auswanderungsprozess stoppt. Bei diesen Personen sammelten sich die fraglichen T-Zellen im Blut an.

19 von 20 Menschen mit EBV infiziert

Um sicher zu gehen, dass die MS-Erkrankung – und nicht etwa genetische Unterschiede zwischen den untersuchten Proben – die ungewöhnlich große Zahl EBV-spezifischer T-Zellen erklärt, nahmen die Forschenden eineiige Zwillinge in den Blick, von denen nur eines der Geschwister an MS leidet.

Durch eine Kooperation mit der Ludwig-Maximilian-Universität München kamen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die Daten zu dieser seltenen Konstellation, bei der die Genetik, äußere Einflüsse und sogar die „Kinderstube“ identisch sind.

Auch die erkrankten Zwillingsgeschwister wiesen mehr EBV-spezifische T-Zellen auf. Doch warum ist die Immunantwort gegen das Epstein-Barr-Virus bei MS-Patientinnen und -Patienten breiter?

Um dieser Frage nachzugehen schauten die Forscherinnen und Forscher genauer auf die Strukturen des Virus, die von T-Zellen von gesunden und erkrankten Spendenden erkannt wurden. Denn auch in der Normalbevölkerung sind 19 von 20 Menschen mit EBV infiziert, doch eben nicht erkrankt. Das Virus wird bei ihnen gut vom Immunsystem kontrolliert, so dass es sich selbst in Dauerschlaf versetzt – Latenz genannt.

Wenn das Virus hingegen im Körper aktiv ist, verwendet es andere Bausteine seines Genoms als bei der Latenz – dann wird vom lytischen Zyklus gesprochen. Die Arbeitsgruppe fand auf T-Zellen im Nervenwasser von MS-Patientinnen und -Patienten häufiger Rezeptoren gegen lytische EBV-Merkmale, ein Zeichen dafür, dass das Virus aktiv war.

Im Idealfall könnte eine Impfung helfen

„Unsere Studie legt nahe: T-Zellen, die bei MS ins Gehirn einwandern, sind möglicherweise auf der Suche nach aktiven EBV-Herden“, so Prof. Heinz Wiendl, Direktor der Uniklinik für Neurologie in Münster.

„Stimmt das, müssten nicht nur im Nervenwasser, sondern auch im Gehirn von MS-Patienten vermehrt EBV-spezifische T-Zellen zu finden sein.” Diese Frage wollen die Forschenden in einer weiteren Analyse beantworten. Sollte sich ihre Annahme bestätigen, könnte wiederkehrende EBV-Aktivität im Gehirn an der Entstehung neuer Krankheitsschübe bei MS-Erkrankten beteiligt sein.

Dies wäre ein durchschlagender „Fahndungserfolg“ – denn dann ließe sich die MS möglicherweise besser bekämpfen und MS-Schübe könnten verhindert werden.

Im Idealfall würde eine Impfung das Risiko einer EBV-Infektion verringern. Die Abklärung wird Jahre dauern – aber immerhin laufen bereits erste Impfstudien. (ad)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:
Alfred Domke
Quellen:
  • Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus, (Abruf: 07.09.2022), Westfälische Wilhelms-Universität Münster
  • Schneider-Hohendorf, T., et al.: Broader Epstein-Barr virus-specific T cell receptor repertoire in patients with multiple sclerosis; in: Journal of Experimental Medicine, (veröffentlicht: 01.09.2022), Journal of Experimental Medicine
  • Kjetil Bjornevik, et al.: Longitudinal analysis reveals high prevalence of Epstein-Barr virus associated with multiple sclerosis; in: Science, (veröffentlicht: 13.01.2022), Science

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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