Ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel wird mit zahlreichen negativen Effekten auf die Gesundheit in Zusammenhang gebracht und kann auch das frühzeitige Sterberisiko signifikant erhöhen. Von einer guten Versorgung mit Vitamin D profitiert demnach auch die Lebenserwartung.
Ein japanisches Forschungsteam von der „Niigata University Graduate School of Medical and Dental Sciences“ hat in einer Langzeitstudie die Auswirkungen des Vitamin-D-Mangels auf das frühzeitige Sterberisiko untersucht und die Ergebnisse in dem Fachmagazin „British Journal of Nutrition“ veröffentlicht.
Vitamin D wichtig für die Gesundheit
Dass die Versorgung mit Vitamin D wesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit hat, ist lange bekannt. So reguliert Vitamin D zum Beispiel den Kalziumstoffwechsel, stärkt das Immunsystem und beeinflusst die Zellteilung.
Auch gab es bereits Hinweise darauf, dass ein Mangel an dem sogenannten Sonnenvitamin mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionen und Krebs in Zusammenhang stehen könnte.
Einfluss auf die Lebenserwartung?
Zudem kamen Forschende der University of South Australia bei einer Auswertung der Daten aus der UK Biobank bereits vor rund drei Jahren zu dem Schluss, dass ein Vitamin-D-Mangel die Lebenserwartung verkürzen kann.
Das japanische Forschungsteam hat daher nun in einer über elf Jahre laufenden Kohortenstudie mit 8.285 Erwachsenen im Alter zwischen 40 und 74 Jahren den Zusammenhang zwischen den Blutwerten von 25-Hydroxyvitamin D (der wichtigsten Speicherform von Vitamin D) und der Gesamtsterblichkeit genauer untersucht.
Vitamin-D-Mangel erhöht frühzeitiges Sterberisiko
Dabei zeigte sich, dass Teilnehmende mit den niedrigsten Vitamin-D-Spiegeln ein um 46 Prozent höheres Risiko aufwiesen, innerhalb des Beobachtungszeitraums zu sterben, als jene mit den höchsten Werten, berichtet das Team.
Besonders auffällig sei gewesen, dass bereits relativ kleine Unterschiede bei den den Blutwerten von 25-Hydroxyvitamin D einen messbaren Effekt hatten. Ab rund zehn Nanomol pro Liter (nmol/L) unterhalb des Normalbereichs habe dies die Gesamtmortalität signifikant erhöht.
Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel eng mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden sind und dass selbst moderate Defizite gesundheitlich relevant sein können, betonen die Forschenden.
Vitamin-D-Mangel vermeiden
Dies unterstreiche, wie entscheidend eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung für die langfristige Gesundheit ist. Insbesondere ältere Erwachsene und Menschen mit wenig Sonnenexposition sollten daher verstärkt auf ihren Vitamin-D-Spiegel achten.
Eine moderate Vitamin-D-Supplementierung in den Herbst- und Wintermonaten könnte hier durchaus sinnvoll sein. Idealerweise sollte der Mangel jedoch zunächst ärztlich festgestellt und die Einnahme ärztlich begleitet bzw. der Effekt durch Blutuntersuchungen überprüft werden.
Denn der Vitamin-D-Spiegel erscheint zunehmend als Schlüsselfaktor für ein längeres und gesünderes Leben und eine gute Versorgung mittels Aufenthalten im Freien, einer angepassten Ernährung und gegebenenfalls zusätzlichen Vitamin-D-Präparaten kann hier weitreichende Voreile bieten. (fp)
Plasma 25-hydroxyvitamin D concentrations, vitamin D deficiency, and mortality in community-dwelling Japanese adults; in: British Journal of Nutrition (veröffentlicht 09.10.2025)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Plasma 25-hydroxyvitamin D concentrations, vitamin D deficiency, and mortality in community-dwelling Japanese adults; in: British Journal of Nutrition (veröffentlicht 09.10.2025), cambridge.org
- Joshua P. Sutherland, Ang Zhou, Elina Hyppönen: Vitamin D Deficiency Increases Mortality Risk in the UK Biobank - A Nonlinear Mendelian Randomization Study; in: Annals of Internal Medicine (veröffentlicht 25.10.2022), acpjournals.org
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