Welche Folgen hat Kaffee auf die psychische Gesundheit?

Der tägliche Kaffeekonsum hat nachweisbare Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, wobei ein moderater Konsum von zwei bis drei Tassen pro Tag mit den größten Vorteilen verbunden ist, während zum Beispiel ein zu hoher Konsum das psychische Wohlbefinden gefährden kann.

Ein chinesisches Forschungsteam hat die Auswirkungen des täglichen Kaffeekonsum auf die psychische Gesundheit untersucht und die Ergebnisse in dem „Journal of Affective Disorders“ veröffentlicht. Demnach entscheidet vor allem die Menge darüber, ob Vor- oder Nachteile zu erwarten sind.

Kaffee beeinflusst die Gesundheit

Zahlreiche frühere Studien haben sich bereits mit den gesundheitlichen Auswirkungen des Kaffeekonsums befasst und verschiedene positive, aber auch negative Effekte festgestellt. Beispielsweise berichteten Forschende erst kürzlich in dem Fachmagazin „BMJ Mental Health“, dass Kaffeekonsum die biologische Alterung nachweisbar bremsen kann.

Eine andere kürzlich veröffentliche Forschungsarbeit kam zu dem Schluss, dass insbesondere der Morgenkaffee das frühzeitige Sterberisiko reduziert und damit die Lebenserwartung erhöht. Zudem belegt eine weitere Studie, dass Kaffee auch zur Prävention und Therapie chronischer Erkrankungen beitragen kann.

Anderseits zeigt zum Beispiel eine in dem Fachjournal „Scientific Reports“ veröffentlichte Forschungsarbeit, dass hoher Kaffeekonsum und Rauchen eine riskante Kombination bilden, die die Wahrscheinlichkeit für Aneurysmen der Bauchaorta signifikant erhöht.

Darüber hinaus erhöht Kaffee auch das Risiko für Durchfall, wie eine weitere Studie belegt.

Wie beeinflusst Kaffee die Psyche?

Die Studienergebnisse zu dem Einfluss des Kaffeekonsums auf das Risiko psychischer Erkrankungen waren bislang jedoch uneinheitlich und der Einfluss des Geschlechts sowie des Koffeinstoffwechsels blieben weitestgehend unberücksichtigt, erläutert das chinesische Forschungsteam.

In der neuen Studie untersuchten die Fachleute daher anhand der Daten von über 45.000 Teilnehmenden der UK Biobank-Studie, wie der tägliche Kaffeekonsum die psychische Gesundheit beeinflusst.

Dabei wurden nicht nur verschiedene Kaffeesorten (Instantkaffee, gemahlener Kaffee und entkoffeinierter Kaffee) getrennt betrachtet, sondern es erfolgte auch eine geschlechtsspezifische Auswertung und die Koffeinstoffwechselkapazität fand ebenfalls Berücksichtigung, erläutern die Forschenden.

In einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 13,4 Jahren seien 18.220 Fälle von Stimmungsstörungen und 18.547 Fälle von Stressstörungen neu aufgetreten.

Moderater Kaffeekonsum bietet Vorteile

Bei Berechnung der Zusammenhänge zeigte sich laut den Fachleuten, dass mit dem Kaffeekonsum auch das Risiko für Beeinträchtigungen des psychischen Wohlbefindens abnahm, wobei jedoch ab einem Konsum von vier Tassen pro Tag ein erneuter Anstieg des Risiko festzustellen war.

Das Risiko war bei moderatem Konsum von zwei bis drei Tassen pro Tag am geringsten und der Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Stimmungsstörungen war bei Männern stärker ausgeprägt als bei Frauen, berichtet das Forschungsteam. Der Koffeinstoffwechsel habe allerdings keinen relevanten Einfluss gezeigt.

Insgesamt könnte moderater Kaffeekonsum demnach einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des psychischen Wohlbefindens bilden, wobei die Fachleute vermuten, dass der Effekte über die Hemmung von Entzündungen vermittelt wird. Nun seien weitere Studie erforderlich, um die psychischen Auswirkungen des Kaffeekonsums genauer untersuchen. (fp)