Weißer Hautkrebs nimmt rasant zu: Vorsorge und ein ausreichender Hautschutz beugen Melanomen vor.
19.01.2011
Nicht nur im Sommer, sondern beispielsweise auch im Winter beim Skifahren sind Menschen den UV-Strahlen der Sonne ausgesetzt. Viele denken eher an ihre braune Gesichtsfarbe als an die schädlichen Sonnenstrahlen. Doch das Deutsche Krebsforschungszentrum warnt: Die Anzahl der Hautkrebs-Patienten steigt stetig an. Krankenversicherte ab 35 Jahren haben alle zwei Jahre einen Anspruch auf eine Vorsorgeuntersuchung beim Hautarzt.
Wie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) mitteilte, ist die Anzahl der Patienten mit einem diagnostizierten Hautkrebs in den letzten 20 Jahren stark angestiegen. Menschen, die sich trotz medizinischen Rat nicht ausreichend oder überhaupt nicht vor den gesundheitsgefährdenden UV-Strahlungen der Sonne schützen, riskieren nicht nur einen Sonnenbrand, sondern auch einen gefährlichen Hautkrebs. Besonders gefährdet sind nach Angaben der Krebsexperten ältere Menschen. Laut Auswertungen von Patientendaten erkranken vor allem Menschen des älteren Jahrgangs zwischen dem 60. und 80. Lebensjahr. Wer allerdings beispielsweise in jungen Jahren regelmäßig in ein Solarium geht, könne bereits ab Dreißig an einem Hautkarzinom leiden. Während der wesentlich aggressivere schwarze Hautkrebs oftmals gefährliche Metastasen bildet, passiert dies beim weißen Hautkrebs nur in seltenen Fällen.
Hautkrebs macht sich frühzeitig bemerkbar
Patienten bemerken den weißen Hautkrebs vor allem im Gesicht, an den Händen oder am Nacken. Die Folgen des weißen Hautkrebses können sehr nachhaltig und schädigend sein. So erklärte die Expertin des DKFZ Bereiches „Genetik der Hautkarzinogese“, Petra Boukamp, "Die Krebszellen durchwachsen das gesamte Gewebe und bei der Operation muss man große Bereiche entfernen.“ Die Karzinome fressen sich in die Haut des Betroffenen, befällt der Krebs das Gesicht, ist das Gesicht oftmals durch medizinische Eingriffe stark entstellt. Eine Narbenbildung ist nach einer Operation unvermeidbar, wie die Expertin sagte.
Der weiße Hautkrebs entsteht durch eine andauernde Schädigung der UV-Sonnenstrahlen. Im Frühstadium bemerken Patienten einen roten Fleck oder schuppende Hautstellen. Wird der Hautkrebs rechtzeitig erkannt, können verschiedene Arzneimittel wie Salben erfolgreich helfen. Die Vorsorge ist noch immer der beste Schutz vor Krebs. Denn jedes Sonnenbad ist eine Gefahr für die Haut und birgt Hautschädigungen.
Bräunen im Sonnenstudio schädigt die Hautzellen
Viele Menschen sind der Ansicht, durch ein sogenanntes „Vor-Bräunen“ im Solarium die Haut auf Sonnenstrahlen im Urlaub vorzubereiten. Doch auch die Strahlen im Solarium schädigen die Haut nachhaltig. Schon ein einziges Bräunen im Sonnenstudio reicht aus, um die Haut zu stark zu schädigen. Auch wenn durch ein Solarium Besuch ein Sonnenbrand im Urlaub vermieden wird, setzt man die Haut einer hohen Belastung von UV Strahlen aus. Je länger und intensiver man sich der Sonne aussetzt, um so höher schnellt das Risiko an, an Hautkrebs zu erkranken. Verändert sich die Haut, sollten Betroffene schnellst möglich einen Haus- oder Hautarzt aufsuchen. Bei einer ärztlichen Untersuchungen kann dann festgestellt werden, warum sich Hautzellen verändert haben. Selbst Sonnencreme schützt nicht vor Hautkrebs, wie unlängst Prof. Eckhard Breitbar von der Krebshilfe e.V. sagte.
Früherkennung wird von den Krankenkassen finanziert
Beobachten Patienten frühzeitig auffällige Veränderungen auf der Haut, könnte dies ein wertvoller Hinweis auf einen entstehenden Hautkrebs sein. Seit gut drei Jahren haben alle Krankenversicherte der gesetzlichen Krankenkassen ab dem 35.Lebensjahr einen Anspruch auf eine Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchung. Alle zwei Jahre kann diese Vorsorgeuntersuchung unternommen werden. Um so früher der Hautkrebs erkannt wird, um besser sind auch die Heilungschancen.
Hautkrebs auf dem Vormarsch
Jährlich erkranken etwa 240.000 Menschen in Deutschland an Hautkrebs. Wie hoch der Anteil des sogenannten weißen Hautkrebs ist, benannte das Forschungsinstitut nicht. Nach letzten Auswertungen sterben etwa 3.000 Menschen pro Jahr an dem malignen Melanom. Sind die Abwehrmechanismen des Körpers gesund, wächst der Hautkarzinom über Jahre hinweg. Es muss in der Zeit sehr viel passieren, bis ein Tumor entsteht, erklärte Dr. Boukamp. Das kann mitunter über 30 bis 40 Jahre dauern. Deshalb seien ältere Patienten zwischen 60 und 70 Lebensjahre oft betroffen. Das im Gegensatz zu jüngeren Menschen schwächere Immunsystem spielt ebenfalls eine gewichtige Rolle.
Schutz vor Sonnenbrand und UV Strahlen
Gerade im Sommer ist ein Schutz vor UV-Strahlen wichtig. Dazu gehören eine ausreichende Kopfbedeckung, eine Sonnenbrille die keine Strahlen durchlässt, sowie luftdurchlässige Kleidung. Alle Körperregionen, die nicht bedeckt werden können, sollten regelmäßig mit einer Sonnencreme mit hohem UV-Schutz eingecremt werden. (sb)
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Wichtiger Hinweis:
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