Jede vierte Todesursache aufgrund von Krebs
03.02.2011
Unter den häufigsten Todesursachen in Deutschland rangiert der bösartige Krebstumor auf dem vierten Platz. Wer an Krebs erkrankt, stirbt in der Regel 6,7 Jahre früher, als andere. Das teilte das Statische Bundesamt heute in Wiesbaden mit.
Nach Angaben des Statischen Bundesamtes verkürzt eine Krebserkrankung die Lebenserwartung eines Patienten im Vergleich zum Durchschnitt der Bevölkerung um etwa 6 Jahre und sieben Monate. Laut der Datenerhebung sterben Patienten mit einer Krebserkrankung durchschnittlich mit 73,6 Lebensjahren. Das sind etwa 6,7 Jahre früher, als der Gesamtdurchschnitt der Bevölkerung. Über eine viertel Million Menschen (216.128, 2009) starben an den Folgen einer Krebserkrankung. Die Geschlechterverteilung der Todesfälle war im Verhältnis fast ausgeglichen. 116.711 Männer und 99.417 Frauen verstarben. Insgesamt verstarben im Jahre 2009 854.544 Menschen. Das sind 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr 2008. Die häufigste Todesursachen waren aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie dem Herzinfarkt zu beklagen.
Häufigste Todesursache war Lungenkrebs
Signifikante Veränderungen seien nicht zu beobachten, sagte Silvia Schelo von der Statistikbehörde. Weder sind die Zahlen gestiegen noch spürbar gefallen. Schon seit Jahren zeigen sich keine spürbaren Veränderungen. Die häufigsten Krebserkrankungen mit Todesfolge waren Lungenkrebs oder Bronchialkrebs. Beide genannten Erkrankungen zählen zu den am häufigsten diagnostizierten Krebserkrankungen. Fast 43.000 Menschen verstarben 2009 an Bronchial- oder Lungenkrebs. Im Verhältnis 1:10 ist Rauchen noch immer die Hauptursache von Lungenkarzinomen. Vor allem ältere Menschen sterben an Krebs. Nur ein Viertel aller Verstorbenen war jünger als 65 Jahre. Bei den mittleren Jahrgängen zwischen 45 und 65 Lebensjahren gehörte Krebs zu der häufigsten Todesursache. Etwa 41 Prozent der Todesfälle war auf eine Krebserkrankung zurück zuführen.
Kleine Unterschiede bei den Geschlechtern
Kleinere Unterschiede bei den Geschlechtern waren bei den Krebsarten zu beobachten. Bei den Männern war in 29 133 Fällen (7,2% aller Sterbefälle) eine bösartige Neubildung der Lunge und Bronchien die Hauptursache für deren Tod, gefolgt von einer Krebserkrankung der Prostata in 12 217 Fällen (3,0%). Bei Frauen war die häufigste Krebstodesursache Brustkrebs mit 17 066 Fällen (3,8%), die zweithäufigste war Lungen- und Bronchialkrebs mit 13 088 Fällen (2,9%).
Rund 1,5 Millionen stationäre Krebstherapien
Im Jahre 2009 wurden in Deutschland fast 1,5 Millionen Menschen aufgrund von Krebs stationär behandelt. Der Anteil der Männer überwog leicht mit einem Anteil von insgesamt 6 813.728 Patienten. Im Gegensatz dazu mussten sich insgesamt 682 361 Patientinnen in eine ärztliche Behandlung begeben. 39,3% der Krebspatienten war zwischen 25 und 65 Jahre alt. Die häufigste Krebsdiagnose bei Frauen war Brustkrebs, bei Männern Lungenkrebs. (sb)
Bild: Günter Havlena / pixelio.de
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