Der tägliche Konsum von hochverarbeiteten Lebensmitteln ist mit einem erhöhten Risiko für eine Vielzahl an Krankheiten verbunden, wie beispielsweise für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
In einer neuen systematischen Übersichtsarbeit wurde untersucht, welchen Einfluss hochverarbeitete Lebensmittel auf die Gesundheit haben. Die Ergebnisse werden auf der Konferenz ACC Asia 2025 vorgestellt.
Was sind hochverarbeitete Lebensmittel?
Hochverarbeitete Lebensmittel umfassen industriell hergestellte Produkte mit zahlreichen Verarbeitungsschritten und einer langen Liste an Zusatzstoffen. Dazu gehören zum Beispiel gezuckerte Getränke, Chips, Schokoriegel, Wurstwaren, Fleischprodukte, Backwaren oder auch Fertiggerichte wie Tiefkühlpizza.
„Hochverarbeitete Lebensmittel zeichnen sich durch einen hohen Zucker- und Salzgehalt sowie andere nicht nahrhafte Bestandteile aus und weisen eine geringe Nährstoffdichte, aber einen hohen Kaloriengehalt auf“, erklärt der Studienautor Dr. Xiao Liu in einer aktuellen Pressemitteilung.
Verbindung mit zahlreichen Erkrankungen
Für die neue Analyse wurden Daten aus vier Kontinenten (Amerika, Europa, Asien und Ozeanien) bis April 2024 zusammengetragen. Berücksichtigt wurden ausschließlich Langzeitstudien mit Erwachsenen im Alter ab 18 Jahren aus der Allgemeinbevölkerung. Insgesamt wurden 8.286.940 Teilnehmende in die Studie eingeschlossen.
Die Ergebnisse sind laut den Forschenden eindeutig. Bereits eine Erhöhung des täglichen Konsums hochverarbeiteter Lebensmittel um 100 Gramm habe im Schnitt zu einem 14,5 Prozent höheren Risiko für Bluthochdruck, einem um 5,9 Prozent erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse und einem um 1,2 Prozent erhöhten Risiko für Krebserkrankungen geführt.
Besonders dramatisch sei der Anstieg bei Verdauungskrankheiten ausgefallen. Hier habe sich das Risiko sogar um 19,5 Prozent erhöht und auch das allgemeine Sterberisiko stieg durch 100 Gramm zusätzliche hochverarbeitete Lebensmittel um 2,6 Prozent, berichtet das Forschungsteam.
Darüber hinaus sei ein Zusammenhang mit Übergewicht, dem metabolischen Syndrom, Diabetes sowie psychischen Beschwerden wie Depressionen und Angststörungen nachweisbar.
Klarer Zusammenhang feststellbar
„Die Erkenntnisse deuten auf eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen dem Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel und negativen gesundheitlichen Folgen hin – das heißt: Je mehr hochverarbeitete Lebensmittel konsumiert werden, desto größer ist das Gesundheitsrisiko“, fasst Dr. Liu zusammen.
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Eine Reduzierung des Konsums hochverarbeiteter Lebensmittel, selbst in geringem Maße, könne daher messbare gesundheitliche Vorteile haben. Es gehe allerdings nicht nur darum, etwas zu meiden, sondern auch darum, gesunde Alternativen zu wählen – etwa vollwertige, möglichst unverarbeitete Lebensmittel.
Hochverarbeitete Lebensmittel ein Risiko
Insgesamt liefern die Studienergebnisse weitere wichtige Belege dafür, dass hochverarbeitete Lebensmittel weit mehr als nur sogenannte leere Kalorien darstellen, sondern der Gesundheit nachhaltig schaden. Wer seine Ernährung langfristig verbessern möchte, sollte daher verarbeitete Produkte schrittweise durch frische, nährstoffreiche Alternativen ersetzen.
Zudem sind laut den Fachleuten auch politische Maßnahmen denkbar wie etwa strengere Kennzeichnungspflichten oder eine Offenlegung aller Zusatzstoffe in verarbeiteten Produkten, um das Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher für die Gesundheitsrisiken zu schärfen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- American College of Cardiology: Eating ultra-processed foods may harm your health (veröffentlicht 08.05.2025), ACC
Wichtiger Hinweis:
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