Mit dem Sommer beginnt auch wieder die Zeckenzeit und damit das Risiko für durch Zecken übertragene Krankheiten wie Borreliose (Lyme-Borreliose). Der Mediziner Dr. Christopher Bazzoli von der Cleveland Clinic (USA) erläutert, durch welche Maßnahmen sich das Infektionsrisiko deutlich senken lässt.
Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Europa und Nordamerika. Verursacht wird sie durch das Bakterium Borrelia burgdorferi. Früh erkannt, ist die Infektion in der Regel gut behandelbar. Bleibt sie jedoch unentdeckt, kann sie zu chronischen Beschwerden wie Gelenkentzündungen, Nervenschäden oder Herzproblemen führen.
Schutz beginnt bei der Kleidung
Laut Dr. Bazzoli beginnt effektiver Schutz bereits mit der richtigen Kleidung. „Gut sitzende Socken, lange Hosen, langärmelige Hemden und Abwehrmittel sind sehr wirksam“, so Dr. Bazzoli in einer aktuellen Pressemitteilung.
Nach dem Aufenthalt im Freien sei eine gründliche Körperkontrolle angebracht – einschließlich schwer einsehbarer Stellen wie unter den Armen, am Haaransatz oder in den Kniekehlen. Zecken bevorzugen warme, feuchte Körperregionen und sind oft schwer zu entdecken.
Zecken richtig entfernen – so geht’s
Wenn eine Zecke entdeckt wird, sollte sie umgehend entfernt werden. Hierfür eignen sich am besten spitze Pinzetten. Wichtig: So nah wie möglich an der Haut ansetzen und die Zecke gerade nach oben herausziehen. Wenn Reste in der Haut verbleiben, können diese vorsichtig mit der Pinzette nachträglich entfernt werden.
„Nach der Entfernung einer Zecke entsteht eine Verletzung in der Haut. Wie bei jeder anderen Verletzung müssen wir vorsichtig sein, um eine sekundäre bakterielle Infektion zu vermeiden. Daher ist es sehr wichtig, die betroffene Stelle mit warmem Seifenwasser zu waschen“, rät Dr. Bazzoli. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, könne die Stelle zusätzlich desinfizieren.
Wann ärztliche Hilfe nötig ist
Neben der direkten Wundversorgung sei auch die anschließende Beobachtung wichtig. Typische Symptome einer beginnenden Borreliose seien Rötungen (insbesondere die sogenannte Wanderröte), Fieber, Kopfschmerzen und ungewöhnliche Müdigkeit. Treten solche Beschwerden nach einem Zeckenbiss auf, sollte rasch ärztlicher Rat eingeholt werden, so der Experte.
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Des Weiteren empfiehlt der Fachmann auch Haustiere regelmäßig auf Zecken zu untersuchen, da diese die Zecken nach einem Aufenthalt im Freien mit ins Haus bringen können.
Wachsamkeit schützt
Fazit: Zecken sind keine neue Gefahr, aber eine vermeidbare. Wer vorbereitet in die Natur geht, kann das Risiko einer Infektion deutlich verringern. Kleidung, Kontrolle und korrekte Entfernung sind die drei Säulen der Prävention. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: How to Spot Ticks and Remove Them (veröffentliht 14.05.2025), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.