Intervallfasten gewinnt immer mehr an Popularität. Das wirft die Frage auf, wie wirksam diese Form des Fastens verglichen mit klassischen Diäten zur Gewichtsabnahme wirklich ist?
In einer neuen Metaanalyse hat ein internationales Forschungsteam untersucht, wie hilfreich verschiedene Formen des intermittierenden Fastens und klassische Diäten bei der Gewichtsreduktion sind. Die Ergebnisse sind in dem „British Medical Journal“ (BMJ) nachzulesen.
Intervallfasten praktikabler als andere Diäten
Intervallfasten hat sich in den letzten Jahren als alternative Diätstrategie etabliert. Während klassische Diäten oft an mangelnder Langzeitmotivation scheitern, scheint Intervallfasten durch seine zeitlich begrenzten Regeln praktikabler zu sein.
Dabei gibt es drei Hauptformen des Intervallfastens: Time-Restricted Eating (TRE), Alternate Day Fasting (ADF) und Whole Day Fasting, erläutern die Forschenden. Die neue Studie sollte nun klären, wie effektiv diese Fastenformen bei der Gewichtsabnahme sind, verglichen mit einer klassischen Kalorienreduktion.
Wie wirksam ist Intervallfasten?
Um diese Frage zu beantworten, analysierte das Team die Ergebnisse von 99 randomisierten klinischen Studien mit insgesamt 6.582 erwachsenen Teilnehmenden. Die Studien dauerten zwischen drei und 52 Wochen.
Die Teilnehmenden hatten im Schnitt einen Body-Mass-Index (BMI) von 31, was medizinisch als fettleibig gilt, und rund 90 Prozent litten bereits an gesundheitlichen Problemen wie Bluthochdruck oder erhöhtem Blutzucker, berichten die Fachleute.
Die Forschenden bewerteten die Qualität und Aussagekraft der Studien nach anerkannten wissenschaftlichen Kriterien, auch wenn einige Untersuchungen nur über begrenzte Stichproben verfügten.
Alternate Day Fasting besonders effektiv
Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Intervallfasten als auch eine kontinuierliche Kalorienreduktion im Vergleich zu einer Ernährung ohne Einschränkungen zu moderatem Gewichtsverlust führten.
Generell schnitt die Alternate Day Fasting dabei leicht besser ab als die anderen Diätmethoden. Im Vergleich zur kontinuierlichen Kalorienreduktion konnten Teilnehmende im Schnitt 1,29 kg mehr abnehmen und insgesamt ergab sich ein Vorteil von bis zu 1,69 kg, fügt das Team hinzu.
Allerdings betonen die Fachleute, dass die festgestellten Unterschiede unter der medizinisch relevanten Schwelle von Kilogramm lagen.
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Auch bei den Blutwerten zeigten sich nur moderate Unterschiede. Alternate Day Fasting senkte leicht das Gesamtcholesterin und das ungesunde LDL-Cholesterin, während andere Parameter wie Blutzucker oder HDL-Cholesterin unbeeinflusst blieben, berichtet das Team in einer aktuellen Pressemitteilung.
Zusammenfassend ergab die Studie, dass Intervallfasten (insbesondere Alternate Day Fasting) eine valide Alternative zur klassischen Diät darstellt. Intervallfasten ist kein Allheilmittel, aber ein praktikabler, ergänzender Ansatz für Menschen, die ihre Ernährung langfristig umstellen wollen. Wer das Fasten im Alltag integriert, sollte dabei auf Ausgewogenheit, professionelle Begleitung und realistische Ziele achten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Zhila Semnani-Azad, Tauseef A Khan, Laura Chiavaroli, Victoria Chen, Hardil Anup Bhatt, et al.: Intermittent fasting strategies and their effects on body weight and other cardiometabolic risk factors: systematic review and network meta-analysis of randomised clinical trials; in: British Medical Journal (veröffentlicht 18.06.2025), BMJ
- BMJ Group: Intermittent fasting comparable to traditional diets for weight loss (veröffentlicht 18.06.2025), BMJ Group
Wichtiger Hinweis:
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