Die pflanzliche Verbindung Quercetin kann als natürliches Therapeutikum gegen verschiedene altersbedingte Erkrankungen helfen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Diabetes und Demenz.
Ein chinesisches Forschungsteam des Jilin Agricultural Science and Technology College hat in einer Übersichtsarbeit die Wirkung von Quercetin gegen altersbedingte Erkrankungen und die zugrundeliegenden Mechanismen untersucht. Die Ergebnisse sind in dem Fachmagazin „Phytotherapy Research“ veröffentlich.
Vielversprechender pflanzlicher Wirkstoff
Quercetin ist ein Polyphenol aus der Untergruppe der Flavonole und in vielen Obst- und Gemüsesorten enthalten, wie zum Beispiel in Äpfeln, grünen Bohnen, Kapern und Zwiebeln.
Frühere Studien haben bereits darauf hingedeutet, dass sich Quercetin zum Beispiel als Pflanzenwirkstoff zur ergänzenden Bluthochdruck-Therapie eignet und auch verschiedenen weiteren Erkrankungen vorbeugen kann.
Anhand einer Auswertung der bislang veröffentlichen Forschungsarbeiten haben die Fachleute daher nun das präventive und therapeutische Potenzial von Quercetin genauer untersucht.
Gegen welche Erkrankungen wirkt Quercetin?
Dabei zeigte sich, dass Quercetin über starke antioxidative, entzündungshemmende, antiapoptotische und metabolisch regulierende Mechanismen verfügt und wichtige molekulare Signalwege moduliert, die an unterschiedlichen altersbedingten Erkrankungen beteiligt sind, berichtet das Forschungsteam.
Durch die Beeinflussung dieser Signalkaskaden entfalte Quercetin eine Wirkung gegen eine Reihe von altersbedingten Erkrankungen wie insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Schlaganfälle, Diabetes, Demenz und Augenerkrankungen.
Präventive und therapeutische Wirkung
Indem Quercetin Entzündungen, oxidativen Stress und apoptotische Signalwege moduliert, könnte es nach Ansicht der Forschenden den Ausbruch und das Fortschreiten der genannten Krankheiten verzögern.
Außerdem könnten personalisierte Ansätze unter Verwendung von Biomarker-Profiling und fortschrittlichen Verabreichungssystemen dazu beitragen, die Bioverfügbarkeit und die therapeutische Wirksamkeit von Quercetin zu optimieren, ergänzen die Fachleute.
Insgesamt erscheine Quercetin als vielversprechende Option, um verschiedene Prozesse zu beeinflussen , die für Alterung und chronisch-degenerative Erkrankungen relevant sind, und nun seien weitere klinische Studien erforderlich, um die optimale Dosierung zu ermitteln, die Sicherheit der langfristigen Einnahme zu überprüfen und die Wirkung zu maximieren. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Shengxue Zhou, Xinshang Qingman, Wei Zhang, Dahui Zhang, Shuang Liu: Quercetin as a Multi-Target Natural Therapeutic in Aging-Related Diseases: Systemic Molecular and Cellular Mechanisms; in: Phytotherapy Research (veröffentlicht 13.09.2025), onlinelibrary.wiley.com
- Yawei Zheng, Yuan Fang, Li Li, Huihui Wang, Siqi Zhang, Yuan Zhu, Yating Wang, Xianze Meng, Zhen Fang, Yu Luo, Zhuyuan Fang: Quercetin supplementation prevents kidney damage and improves long-term prognosis in hypertensive patients; in: Phytotherapy Research (07.10.2024), onlinelibrary.wiley.com
Wichtiger Hinweis:
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