Die Behandlung der Neurodermitis (auch atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem) gestaltet sich oftmals äußerst schwierig und mitunter lässt sich nur eine sehr begrenzte Linderung der Beschwerden erreichen. Hier könnte ein pflanzlicher Wirkstoff aus Caesalpinien zu deutlich verbesserten Behandlungsergebnissen beitragen.
Forschende des Chinese Academy of Medical Sciences & Peking Union Medical College haben in einer aktuellen Studie das therapeutische Potenzial des Pflanzenwirkstoffs Sappanon A gegen atopische Dermatitis untersucht und die vielversprechenden Ergebnisse in dem Fachmagazin „Phytotherapy Research“ veröffentlicht.
Jedes fünfte Kind betroffen
Neurodermitis ist ein relativ weit verbreitetes Beschwerdebild, von dem rund jedes fünfte Kind und rund jeder zehnte Erwachsene in modernen Industrienationen betroffen sind. Zwar bildet sich die Erkrankung im Erwachsenenalter oftmals von selbst zurück, doch mit den verfügbaren Behandlungsoptionen ist bisher keine Heilung möglich.
So zielen die Therapieansätze neben einer Vermeidung möglicher Auslöser vor allem auf eine Linderung der Beschwerden, wobei die verfügbaren Medikamenten jedoch mitunter an ihre Grenzen stoßen und zudem teilweise mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden sind.
Suche nach neuen Wirkstoffen
Effektive Wirkstoffe zur Linderung der Neurodermitis bleiben daher weiterhin dringend gesucht. Aufgrund seiner bekannten entzündungshemmenden Wirkung sahen die Forschenden hier in Sappanon A, das aus der Heilpflanze Caesalpinia sappan L. gewonnen wird, vielversprechendes Potenzial, das sie nun in Laborversuchen und Untersuchungen an Mäusen überprüften.
Ziel war es, die therapeutische Wirkung und die molekularen Mechanismen von Sappanon A bei der Behandlung von Neurodermitis zu bestimmen, berichtet das Forschungsteam.
Potenzial für die Neurodermitis-Therapie
In den Zellversuchen habe Sappanon A die Bildung von bestimmten Entzündungszytokinen deutlich reduziert und bei Mäusen mit Neurodermitis-Symptomatik war eine signifikante Linderung der Beschwerden feststellbar, erläutern die Forschenden.
Auch konnten die Fachleute die Mechanismen identifizieren, über die Sappanon A seine Wirkung entfaltet. So wirkt Sappanon A zum Beispiel, indem es die Aktivierung des IL-21R-vermittelten JAK1/STAT3-Signalwegs hemmt, erklärt das Team.
Insgesamt verdeutlichen die Studienergebnisse das Potenzial des aus dem Kernholz von Caesalpinia sappan L. gewonnenen Sappanon A als neuartigen Wirkstoff zur Behandlung von atopischer Dermatitis. Nun sollte dessen praktischer Nutzen möglichst zeitnah in klinischen Studien weiter überprüft werden. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Jiayi Li, Chenjie Liu, Jun Liu, Jinkang He, Cheng Wang, Pengcheng Ma, Lingjun Li, Hongyang Li: Sappanone A Exerted Strong Anti-Inflammatory Effects in the Treatment of Atopic Dermatitis Through IL-21R-Mediated JAK1/STAT3 Pathway; in: Phytotherapy Research (veröffentlicht 14.11.2025), onlinelibrary.wiley.com
- Ruenger: Atopische Dermatitis (Ekzem); in: MSD Manual (Abruf 17.11.2025), msdmanuals.com
Wichtiger Hinweis:
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