Wie viele Schritte pro Tag wir absolvieren, hat erheblichen Einfluss auf die Gesundheit und die Lebenserwartung. Ältere Frauen können schon mit relativ wenigen Schritten in der Woche eine signifikante Senkung des frühzeitigen Sterberisikos erreichen!
Forschende des Brigham and Women’s Hospital, der University of North Carolina at Chapel Hill und der Harvard University untersuchten die Zusammenhänge zwischen der Anzahl der Tage pro Woche, an denen bestimmte tägliche Schrittschwellenwerte erreicht wurden, und der Gesamtmortalität sowie der Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei älteren Frauen. Die Ergebnisse sind in dem Fachmagazin „British Journal of Sports Medicine“ veröffentlicht.
Wie viele Schritte für die Gesundheit?
Zahlreiche frühere Forschungsarbeiten haben sich schon mit den Auswirkungen der täglichen Schrittzahl auf die Gesundheit befasst und zuletzt kam zum Beispiel eine in dem Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlichte Studie zu dem Schluss, dass auch weniger als die oftmals empfohlenen 10.000 Schritte pro Tag bereits helfen können.
Der Fokus lag dabei allerdings weiterhin auf den täglichen Schrittzahlen. In der neuen Forschungsarbeit widmeten sich die Fachleute nun den erreichten Schrittzahlen in der Woche und analysierten den Einfluss auf die Gesamtmortalität und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei 13.547 Frauen (Durchschnittsalter 71,8 Jahre).
Einfluss auf Sterberisiko & Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
Die Schrittzahlen der Teilnehmerinnen wurden hierfür zwischen 2011 und 2015 an sieben aufeinanderfolgenden Tagen mittels eines Beschleunigungssensors gemessen.
Anschließend ordneten die Forschenden die Frauen bestimmten Kategorien zu, abhängig davon, an wie vielen Tagen pro Woche sie einen Schwellenwerte von mehr als 4.000, mehr als 5.000, mehr als 6.000 oder mehr als 7.000 Schritten erreichten.
Diese Daten glich das Team mit der Mortalität und der Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen unter den Teilnehmerinnen bis zum Jahr 2024 ab.
Schon 4.000 Schritte an einem Tag pro Woche helfen
Dabei zeigte sich, dass Teilnehmerinnen, die nur an ein oder zwei Tagen pro Woche 4.000 Schritte machten, bereits ein um 27 Prozent geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein um 26 Prozent geringeres frühzeitiges Sterberisiko hatten als Frauen, die an keinen Tag der Woche 4.000 Schritte erreichten.
Wurden an drei Tagen Woche Woche 4.000 absolviert, sank das Sterberisiko noch weiter, und gleiches galt, wenn höhere Schrittzahlen pro Tag erreicht wurden, berichtet das Forschungsteam. Ebenso habe eine höhere durchschnittliche Schrittzahl pro Woche die Mortalität gesenkt, unabhängig von dem täglichen Muster.
Gesamtzahl der Schritte pro Woche entscheidend
Interessanterweise scheinen die gesundheitlichen Vorteile eher mit der Gesamtanzahl der zurückgelegten Schritte zusammenzuhängen als mit der Anzahl der Tage pro Woche, an denen ein bestimmter Schwellen erreicht wird, betonen die Forschenden.
Ob Frauen ihre Schrittzahl verteilt über die Woche erreichen oder nur an wenigen Tagen ein etwas höheres Pensum absolvieren, scheint demnach nicht von Bedeutung.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass ältere Frauen ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und frühzeitige Todesfälle signifikant senken können, wenn sie mindestens einmal pro Woche mehr als 4.000 Schritte gehen. Erreichen sie mehr, ist dies mit Blick auf die Lebenserwartung noch vorteilhafter. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mass General Brigham: Daily step counts of 4,000 or more tied to reduced risk of heart disease, mortality in older women (veröffentlicht 21.10.2025), eurekalert.org
- Rikuta Hamaya, Kelly R. Evenson, Daniel Lieberman, I-Min Lee: Association between frequency of meeting daily step thresholds and all-cause mortality and cardiovascular disease in older women; in: British Journal of Sports Medicine (veröffentlicht 21.10.2025), bjsm.bmj.com
- Ding Ding, Binh Nguyen, Tracy Nau, Mengyun Luo, Borja del Pozo Cruz, Paddy C. Dempsey, Zachary Munn, Barbara J. Jefferis, Cathie Sherrington, Elizabeth A. Calleja, Kar Hau Chong, Rochelle Davis, Monique E. Francois, Anne Tiedemann, Stuart J. H. Biddle, Anthony Okely, Adrian Bauman, Ulf Ekelund, Philip Clare, Katherine Owen: Daily steps and health outcomes in adults: a systematic review and dose-response meta-analysis; in: The Lancet (veröffentlicht 23.07.2025), thelancet.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.