Cellulite: Was tun bei Orangenhaut?

Was kann gegen Cellulite unternommen werden?

Cellulite ist insbesondere bei Frauen relativ weit verbreitet, betrifft jedoch auch Männer. Doch wie entsteht eigentlich Cellulite und was kann gegen die dellenförmigen Veränderungen der Hautoberfläche unternommen werden? Die Dermatologin Dr. Shilpi Khetarpal von der Cleveland Clinic in den USA klärt auf und erläutert, warum sich betroffene Personen nicht einfach mit der sogenannten Orangenhaut abfinden müssen.

Betrifft Cellulite überwiegend übergewichtige Menschen?

„Sie denken vielleicht, dass Cellulite etwas mit der Menge an Fett zu tun hat, aber wir sehen Cellulite bei dünnen, normalgewichtigen und übergewichtigen Menschen”, berichtet Dr. Khetarpal in einer aktuellen Pressemitteilung der Cleveland Clinic.

Alle Menschen haben Fettzellen in Kammern unter der Haut, welche im Laufe der Zeit wachsen können, zum Beispiel durch Einfluss von Hormonen, Lebensstil und Ernährung. Wenn dies geschieht, ziehen zähe Faserbänder, welche die Haut mit den Muskeln verbinden, die Haut nach unten. Gleichzeitig drückt das Fett nach oben. Dies hat zur Folge, dass eine ungleichmäßige, gewellte Oberfläche entsteht. Die dabei auftretenden Falten und Grübchen betreffen am häufigsten die Oberschenkel, Hüften und das Gesäß, erläutert die Expertin.

Welche Menschen sind besonders anfällig für Cellulite?

„Wir wissen, dass das Alter, die Vererbung und der Lebensstil eine Veranlagung für Cellulite sein können”, berichtet die Dermatologin. So werde die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Cellulite erhöht wenn:

• Cellulite andere Menschen in der Familie betrifft,
• man in einen fortgeschrittenen Alter ist (die Haut verliert mit zunehmendem Alter an Elastizität, so werden Oberflächenveränderungen deutlicher sichtbar),
• man ein Kind bekommen hat oder sich in der Pubertät befindet (es wird angenommen, dass Östrogen eine Rolle spielt),
• Bewegung fehlt und viel Zeit im Sitzen verbracht wird,
• eine ungesunde Ernährung mit viel Fett und vielen Kohlenhydraten erfolgt.

Warum haben Männer seltener Cellulite?

Laut Dr. Khetarpal leiden weniger als zehn Prozent der Männer unter Cellulite. Als Grund hierfür nennt die Expertin, dass das Bindgewebe von Männern stärker und strukturierter ist, so dass es das Fett eher einschließt, als es an die Oberfläche zu drücken. Ein weiterer wichtiger Punkt sei, dass Männer über Testosteron verfügen. Dies trage zur Begrenzung des Körperfetts bei. Frauen haben dagegen Östrogen, das eher die Fettspeicherung fördere.

Kann ein gesunder Lebensstil Cellulite verhindern?

Laut der Dermatologin gibt es nichts, was man tun kann, um garantiert von Cellulite verschont zu bleiben. Trotzdem gibt es einige Möglichkeiten, welche dabei helfen, auftretende Cellulite zu begrenzen oder die Entstehung sogar vollständig zu vermeiden. Dies sind:

• regelmäßige Bewegung,
• das Vermeiden des Konsums von verarbeiteten Lebensmitteln,
• und möglichst wenig Lebensmittel verzehren, welche viel Fett und raffinierten Zucker enthalten.

Helfen Cremes gegen Cellulite?

Laut der Expertin gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass die auf dem Markt erhältlichen Cremes wirklich wirken. Einige würden sogar Inhaltsstoffe enthalten, welche unerwünschte Hautreaktionen hervorrufen können, daher sei bei der Verwendung Vorsicht angebracht. Ein Patentrezept zur Beseitigung von Cellulite gebe es grundsätzlich nicht. Ist Cellulite einmal vorhanden, lasse sie sich nur schwer wieder loswerden, selbst mit der Hilfe von Sport und gesunder Ernährung.

Massagen gegen Cellulite?

Mitunter werden auch Massagen gegen die Cellulite angeboten. Durch diese Massagen kann die Durchblutung gefördert und überschüssige Flüssigkeit reduziert werden, berichtet die Dermatologin. Doch leider seien die erzielten Verbesserungen nicht von Dauer. Die meisten Therapien für zu Hause und Massage-Behandlungen lassen die Dellen nur für einige Stunden verschwinden.

Kann man Cellulite dauerhaft loswerden?

Hierzu gibt die Expertin ein klare, wenn auch nicht gerade sehr erfreuliche Antwort: Nein. Trotzdem gibt es minimalinvasive oder chirurgische Eingriffe, welche darauf abzielen, die faserigen Stränge, die auf die Haut drücken, zu beseitigen. Die Ergebnisse einiger dieser Verfahren halten nachweislich mehr als drei Jahre lang an. (as)