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Corona-Krise: Die Schattenseite der sozialen Distanzierung

Volker Blasek
Verfasst von Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek, Medizinischer Fachredakteur
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25. April 2020
in News
Zwei Figuren werden durch ein großes Verbotsschild daran gehindert, sich die Hand zu reichen.
Ein Team aus Fachleuten der Sozialwissenschaften zeigt, dass soziale Distanzierung eine besondere Herausforderung darstellt, da genau entgegen der menschlichen Instinkte gehandelt wird. (Bild: dottedyeti/stock.adobe.com)
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Coronakrise wird zur Kontaktkrise

Im Angesicht von Gefahren wie der Corona-Pandemie halten Menschen stärker zusammen. Die Maßnahmen der sozialen Distanzierung widersprechen jedoch diesem Impuls. Wir wollen näher zusammenrücken – dürfen aber nicht! Ein deutsches Forschungsteam macht auf das Dilemma des Social Distancing aufmerksam.

Forschende der Ludwig-Maximilians-Universität München um Professorin Ophelia Deroy weisen darauf hin, dass der Widerspruch zwischen Nähebedürfnis und sozialer Distanzierung eine größere Bedrohung für die Gesellschaft darstellen könnte als offenkundiges unsoziales Verhalten. Der Bericht wurde kürzlich in dem renommierten Fachjournal „Current Biology“ veröffentlicht.

Die Bewältigung des Widerspruchs ist die größte Herausforderung

Das Team um Philosophie-Professorin Deroy deutet an, dass die Coronakrise für die globale Gesellschaft die größte Herausforderung seit dem zweiten Weltkrieg darstellen könnte. Damit sei nicht allein die tatsächliche Bedrohung durch das Virus gemeint. Aus Mangel an Gegenmaßnahmen setzen wir auf das sogenannte „social distancing“, also Kontaktbeschränkungen zwischen Menschen.

Die Forschenden weisen darauf hin, dass globale oder nationale Bedrohungen die Menschen gewöhnlich sozialer macht. Die Maßnahmen zur sozialen Distanzierung torpedieren jedoch diesen Impuls. „Damit umzugehen ist aktuell die größte Herausforderung für uns“, erläutert Deroy.

Egoismus ist nicht das Kernproblem

Bilder von leeren Supermärkten sowie Streitereien um Klopapier und Mehl vermitteln ein Bild von egoistischen Reaktionen auf die Krise. Zudem rückt eine Gruppe von Menschen in den Vordergrund, die sich schlichtweg weigern, die Risiken und die Maßnahmen anzuerkennen. Insgesamt entsteht so oft ein Bild von einer unsozialen und egoistischen Gesellschaft.

Philosophie-Expertin Deroy, der Sozialneurobiologe Chris Frith und der Sozialpsychologe Guillaume Dezecache halten dieses Abbild der Gesellschaft für nicht repräsentativ. Stattdessen neigen Menschen eher dazu, sich bei einer akuten Gefahr zusammenfinden und aktiver nach engen sozialen Kontakten zu suchen.

Bedrohungen machen uns sozialer

Das Team untermauert die Argumentation mit Studien auf dem Gebiet der Neurowissenschaften, der Psychologie und der Evolutionsbiologie. Hier zeigte sich, dass wir nicht so egoistisch sind, wie viele Menschen glauben. Den Forschenden zufolge gibt es zahlreiche Belege dafür, dass wir in bedrohlichen Situationen eher kooperativer und sozialer werden, als wir gewöhnlich sind.

Soziale Distanzierung widerspricht dem natürlichen Gefahr-Instinkt

„Die Menschen haben Angst, sie suchen den Kontakt zu anderen, aber das erhöht in diesem Fall das Infektionsrisiko für uns alle“, erklärt Dezecache. Dieser Widerspruch stelle ein evolutionäres Missverhältnis dar. Die Aufforderung, sich bei Gefahr zu isolieren und Abstand zu halten widerspreche den natürlichen Instinkten.

Das soziale Paradox

Nach den Argumenten des Teams stellen also nicht die unsozialen Reaktionen der Menschen auf die Bedrohung das Problem dar, sondern die sozialen. „Soziale Kontakte sind kein ,Plus’, auf das wir verzichten können: Sie sind ein Zustand der Normalität“, unterstreicht Deroy. Das natürliche Bedürfnis nach Nähe berge jetzt das Risiko einer Verschärfung der Gefahren.

Wie könnten wir aus diesem Dilemma ausbrechen?

Deroy und ihre Kollegen sind der Meinung, dass ausgerechnet soziale Medien, die in normalen Zeiten eher als unsozial angesehen werden, in Krisenzeiten eine akzeptable und wirksame Alternative zur physischen Nähe bieten können. Menschen sollten vermehrt virtuell mit Freunden, Nachbarn, Verwandten oder anderen Gesprächspartnern kommunizieren.

„Unsere ursprünglichen Neigungen sind kooperativ, nicht egoistisch“, so Frith. Diese Bedürfnisse ließen sich zum Teil über das Internet ausleben. „Wie gut und wie lange die sozialen Bedürfnisse online befriedigt werden können, bleibt abzuwarten“, ergänzt Deroy. Bei Entscheidungen in der Politik müsse in Zukunft mehr berücksichtigt werden, dass die Aufforderung zur sozialen Distanzierung dem menschlichen Wesen kognitiv und evolutionär nicht entspricht.

Freies Internet für aller

Die Münchner Philosophin hält einen freien Zugang zum Internet für alle Menschen für einen wichtigen Beitrag zur Meinungsfreiheit und in diesem Kontext sogar für einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit. „Diese Botschaft ist wichtig, zumal gerade die Verwundbarsten auch aufgrund von Armut, Alter und Krankheit oft weniger soziale Kontakte haben“, resümiert Deroy.

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:
Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek
Quellen:
  • Ludwig-Maximilians-Universität München: „Bedrohungen machen uns noch sozialer“ (veröffentlicht: 23.04.2020), uni-muenchen.de
  • Guillaume Dezecache , Chris D. Frith, Ophelia Deroy: Pandemics and the great evolutionary mismatch; in: Current Biology, 2020, cell.com

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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