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Depression: Histamin als mögliche Ursache identifiziert

Volker Blasek
Verfasst von Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek, Medizinischer Fachredakteur
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22. August 2021
in News
Die chemische Formel von Serotonin.
Eine bislang unbekannte Wechselwirkung zwischen Serotonin und Histamin scheint die Entstehung von Depressionen zu begünstigen und Antidepressiva bei bestimmten Personengruppen unwirksam zu machen. (Bild: JEGAS RA/stock.adobe.com)
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Histamin hat Wechselwirkungen mit Serotonin

Depression ist die am weitesten verbreitete psychische Erkrankung der Welt. Die genauen Ursachen von Depressionen gelten immer noch als nicht ausreichend verstanden. Neuste Forschungsergebnisse legen nun nahe, dass im Körper freigesetzte Histamine eine Rolle bei der Entstehung spielen könnten.

Forschende des Imperial College London und der University of South Carolina legen nahe, dass die Freisetzung des Eiweiß-Moleküls Histamin die Aufnahme von Serotonin beeinflusst. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der maßgeblich für unsere Stimmung verantwortlich ist. Histamin könnte den Forschungsergebnissen zufolge eine größere Rolle bei der Entstehung von Depressionen spielen als bislang gedacht. Die Studie wurde kürzlich im „The Journal of Neuroscience“ vorgestellt.

Was sind Histamine?

Histamin ist genau wie Serotonin ein sogenanntes biogenes Amin – ein Molekül, dass beim Ab- und Umbau von Eiweiß entsteht. Histamin ist zum einen in vielen Lebensmitteln vorhanden, vor allem in leicht verderblicher Nahrung, zum anderen wird Histamin auch vom Körper selbst produziert.

Welche Aufgabe haben Histamine?

Kommt es zu einer Entzündung im Körper, werden Histamine freigesetzt, um die Durchblutung an der jeweiligen Stelle zu erhöhen. Der besser durchblutete Bereich wird in Folge von Immunzellen durchflutet. Dieser Effekt hilft dem Körper dabei, Infektionen zu bekämpfen.

Entzündungen scheinen Depressionen zu begünstigen

Entzündungen entstehen im Körper aber nicht nur durch Infektionen, sondern auch durch Stress und allergische Reaktionen sowie durch chronische Krankheiten wie Diabetes, Adipositas, Krebs und neurodegenerative Erkrankungen. Akute und langfristige Entzündungen wurden bereits in früheren Studien mit Depressionen in Verbindung gebracht. Die aktuelle Forschungsarbeit liefert eine mögliche Erklärung für diesen Zusammenhang.

„Entzündungen könnten bei Depressionen eine große Rolle spielen, und es gibt bereits deutliche Hinweise darauf, dass Patienten, die sowohl an Depressionen als auch an schweren Entzündungen leiden, am ehesten nicht auf Antidepressiva ansprechen“, bestätigt Studienhauptautorin Dr. Parastoo Hashemi vom Imperial Department of Bioengineering.

Ist Histamin ein Hauptakteur bei Depressionen?

„Unsere Arbeit wirft ein Rampenlicht auf Histamin als möglichen Hauptakteur bei Depressionen“, betont Dr. Hashemi. Die entdeckten Wechselwirkungen mit dem „Wohlfühlmolekül“ Serotonin könnten einen entscheidenden Einfluss auf die serotoninbasierte Behandlungen von Depressionen haben.

Serotonin zur Linderung von Depressionen

Serotonin ist ein Neurotransmitter im Gehirn, der unsere Stimmung beeinflusst. Bei der Behandlung von Depressionen mit Antidepressiva werden oftmals sogenannte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) eingesetzt, die dafür sorgen, dass Serotonin länger im Gehirn zirkulieren kann, wodurch sich die Stimmung bei erfolgreicher Behandlung verbessert.

SSRI bei einigen Personen wirkungslos

Es gibt jedoch auch Personen, bei denen Serotonin-Wiederaufnahmehemmer keine Wirkung zeigen. Die Ursachen für den ausbleibenden Effekt waren bisher unklar. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermuteten bereits, dass Wechselwirkungen in chemischen Botenstoffen oder Neurotransmittern verantwortlich sein könnten.

Serotoninspiegel in Echtzeit gemessen

Vor diesem Hintergrund analysierte die Arbeitsgruppe die Beziehung zwischen Histamin, Serotonin und Serotonin-Wiederaufnahmehemmern im Mausmodell. Sie setzten Mikroelektroden zur Messung von Serotonin in den Hippocampus der Tiere ein. Dieser Bereich des Gehirns ist maßgeblich für die Regelung der Stimmung verantwortlich. So konnten die Forschenden den Serotoninspiegel der Mäuse in Echtzeit messen.

Serotoninspiegel sank innerhalb von Minuten

Im Anschluss erhielt eine Gruppe von Mäusen eine Injektion mit entzündungsförderndem Lipopolysaccharid, während der Kontrollgruppe eine Kochsalzlösung verabreicht wurde. Der Serotoninspiegel im Gehirn sank durch das Toxin innerhalb von Minuten während er bei den Kontrollmäusen gleich blieb. Nach Angaben der Forschenden ist dies ein Beweis dafür, wie schnell sich Entzündungsreaktionen im Körper auf das Gehirn auswirken und den Serotoninspiegel beeinflussen. Da Lipopolysaccharid nicht die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann, sei eine direkte Wirkung auf das Gehirn ausgeschlossen.

Histamin lagert sich an Serotonin-Rezeptoren an

In weiteren Untersuchungen konnte das Forschungsteam belegen, dass durch die Entzündungsreaktion Histamin im Gehirn freigesetzt wurde. Das Histamin lagerte sich an Rezeptoren auf den Serotonin-Neuronen an, wodurch die Serotonin-Aufnahme gehemmt wurde. Da diese hemmenden Rezeptoren auch auf menschlichen Serotonin-Neuronen vorhanden sind, können die Ergebnisse mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Menschen übertragen werden, betont die Arbeitsgruppe.

Darüber hinaus zeigte das Team, dass eine Gabe von SSRI den Serotoninspiegel bei den Mäusen mit Entzündungsreaktion weniger stark steigerte als bei den Kontrollmäusen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermuten, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass die Histamine die serotoninsteigernde Wirkung aufhoben. Dieser Verdacht verfestigte sich, als sich durch die Gabe von histaminreduzierenden Medikamenten der Serotoninspiegel bei den Tieren mit Entzündungsreaktion erhöhte.

Verbesserte Behandlung von Depression in Aussicht

Insgesamt legt die Forschungsarbeit nahe, dass eine Wechselwirkung zwischen Histamin und Serotonin einen Einfluss auf Depressionen und deren Behandlung haben kann. Das messen dieser Stoffe könnte die Diagnose von Depressionen verbessern und Menschen identifizieren, die wahrscheinlich nicht auf SSRI ansprechen. Die Wirkung bestimmter Antidepressiva könnte zudem durch histaminreduzierende Medikamente gesteigert werden. Zuvor muss noch bestätigt werden, dass sich die Wechselwirkungen bei Menschen auf die gleiche Art und Weise verhalten. (vb)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:
Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek
Quellen:
  • Imperial College London: Histamine could be a key player in depression, according to study in mice (veröffentlicht: 17.08.2021), imperial.ac.uk
  • Melinda Hersey, Srimal Samaranayake, Shane N. Berger, et al.: Inflammation-Induced Histamine Impairs the Capacity of Escitalopram to Increase Hippocampal Extracellular Serotonin; in: The Journal of Neuroscience, 2021, jneurosci.org

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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