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Depressionen abschalten: Schnellbehandlung in Aussicht

Volker Blasek
Verfasst von Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek, Medizinischer Fachredakteur
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5. Januar 2021
in News
Ein Sonnenaufgang über einem Lavendelfeld im Umriss einer weiblichen Silhouette.
Antidepressiva können bei Depressionen helfen. Die Wirkung tritt jedoch erst einige Wochen nach Beginn der Einnahme in Kraft. (Bild: BillionPhotos.com/stock.adobe.com)
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Schneller Weg zur Behandlung von Depressionen

Eine brasilianische Forschungsgruppe fand eine neuartige Methode, um durch Stress verursachte Schäden im Nervensystem zu heilen. Dies soll zu einem antidepressiven Effekt führen, der wesentlich schneller in Kraft tritt, als alle bislang zur Verfügung stehenden Maßnahmen.

Forschende der Universität von São Paulo (USP) in Brasilien entwickeln derzeit ein schnell wirkendes Antidepressiva. Im Gegensatz zu bisherigen Medikamenten ist die Wirkungsweise epigenetisch. Durch die Steuerung bestimmter Gene kann der Stress einfach „abgeschaltet“ werden. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal „Molecular Neurobiology“ präsentiert.

Probleme bei der Behandlung von Depressionen

Depressionen zählen zu den häufigen psychischen Erkrankungen. Typische Symptome sind starke Traurigkeit und Antriebslosigkeit, die mehrere Monate andauern können. Bei der Behandlung von Depression kommt es zu zwei großen Herausforderungen. Nach Angaben der Universität von São Paulo wirken zum einen bestehende Antidepressiva bei rund 50 Prozent der Betroffenen nicht gut. Zum anderen brauchen die derzeit verfügbaren Medikamente lange bis sie wirken – durchschnittlich drei bis fünf Wochen.

Der Stress hat einen Schalter

Um eine schnellere Wirkung zu erzielen, nutzen die Forschenden sogenannte epigenetische Modulatoren, um die Folgen von Stress im Gehirn zu „löschen“. Mithilfe solcher epigenetischen Mechanismen lassen sich Gene steuern. So kann beeinflusst werden, wann diese an- oder abgeschaltet werden.

Wie entstehen Depressionen auf epigenetischer Ebene?

Langanhaltender Stress ist der Studie zufolge einer der Hauptauslöser für Depressionen. Er wirkt direkt auf epigenetische Marker im Gehirn und verändert diese. Vor allem werden Gene beeinflusst, die bei der Reaktion auf Erfahrungen involviert sind. Genauer gesagt wird durch Stress die sogenannte DNA-Methylierung in diesen Genen erhöht.

Die DNA-Methylierung ist im Prinzip ein Umbauprozess von Chromatin. Chromatin ist das Material, aus dem die Chromosome bestehen, in denen das Erbgut enthalten ist. Durch die DNA-Methylierung werden bestimmte Gene unterdrücken. Die meisten derzeit verfügbaren Antidepressiva wirken, indem sie diesen Prozess reduzieren.

Ein Schlüssel-Protein bei der Behandlung von Depressionen

Das Team um Professorin Sâmia Joca untersuchte ein an der DNA-Methylierung beteiligtes Protein namens BDNF (brain-derived neurotrophic factor) nun genauer. „Stress reduziert die Expression von BDNF, und wie in der Literatur gezeigt, haben Antidepressiva keine Wirkung, wenn die BDNF-Signalisierung blockiert ist“, erklärt Joca. Deshalb sei BDNF ein entscheidendes Protein bei der Behandlung von Depressionen.

Depressionen nicht stattfinden lassen

Die Forschungsgruppe ging einer neuen Hypothese nach, bei der angenommen wird, dass durch Stress die Methylierung des Gens erhöht wird, welches BDNF produziert. Als Folge kommt es zu einer verringerten Ausschüttung, die depressives Verhalten auslöst. „Unser Ausgangspunkt war folgender: Wenn wir einen genetischen Modulator verabreichen würden, der die DNA-Methylierung hemmt, würde dieser Prozess nicht stattfinden, die BDNF-Werte wären normal und es gäbe einen antidepressiven Effekt“, fasst Joca zusammen. Die Forschenden wollen so die gleiche Wirkung direkt erzielen, für die herkömmliche Antidepressiva Wochen brauchen.

Depressive Ratten können keinen Stress vermeiden

Die Forschenden testen die neue Methode an Ratten. Eine Gruppe von Ratten wurde unter Dauerstress gesetzt, wodurch die Tiere depressiv wurden. Als sie die Möglichkeit bekamen, diesem Stress zu entgehen, waren die Tiere überwiegend nicht in der Lage, diese Möglichkeit wahrzunehmen. Die Forschenden bezeichnen dies als „erlernte Hilflosigkeit“.

„Was wir in diesem Modell als erlernte Hilflosigkeit bezeichnen, ähnelt der Depression beim Menschen, also dem Gefühl, dass die Person nichts tun kann, um die Situation zu verbessern“, so Joca. Nicht gestresste Tiere waren hingegen zum größten Teil schnell in der Lage, dem Stress zu entgehen, sobald sie die Möglichkeit dazu hatten.

Antidepressiva zeigten depressiven Ratten einen Ausweg

Die Tiere aus der depressiven Rattengruppe wurden dann zum Teil mit herkömmlichen und zum Teil mit den experimentellen Antidepressiva behandelt. „Das Modell wurde validiert und zeigte, dass die Tiere, wenn sie kontinuierlich mit Antidepressiva behandelt wurden, sich wieder normalisierten und in ihrem Verhalten den nicht gestressten Tieren ähnelten“, erläutert die Forschungsleiterin.

Erste Erfolge

„Wir fanden heraus, dass Stress tatsächlich die Methylierung von BDNF sowie von TrkB, einem anderen Protein des Nervensystems, erhöhte, und dies wurde durch unsere Behandlungen mäßig abgeschwächt“, resümiert Joca. Dies sei der erste Nachweis, dass epigenetische Modulatoren eine schnelle antidepressive Wirkung zeigen.

„Wir haben zwei Medikamente getestet, von denen eines zur Behandlung von Krebs eingesetzt wird, das andere ist völlig experimentell“, sagte Joca. Sie betont jedoch, dass die getesteten Medikamente derzeit noch nicht zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden können, da sie die Expression mehrerer Gene beeinflussen, darunter Gene, die nichts mit der Entstehung von Depressionen zu tun haben. Somit könne es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, die erst noch beseitigt werden müssen. Dennoch geben die Ergebnisse die Aussichten auf neuartige Antidepressiva und interessante Ansatzpunkt für neue Behandlungen. (vb)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:
Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek
Quellen:
  • Amanda J. Sales, Izaque S. Maciel, Sâmia R. L. Joca, et al.: Modulation of DNA Methylation and Gene Expression in Rodent Cortical Neuroplasticity Pathways Exerts Rapid Antidepressant-Like Effects; in: Molecular Neurobiology, 2020, link.springer.com
  • Agência FAPESP: Scientists seek faster route to treat depression (veröffentlicht: 05.01.2020), agencia.fapesp.br

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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