Ernährung: Dieser Parmesankäse bietet besondere Gesundheitsvorteile

Was macht Parmigiano-Reggiano so besonders?

Parmigiano-Reggiano ist Parmesankäse, der gut schmeckt, sehr nahrhaft ist und gleichzeitig zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. Die Ernährungsberaterin Alexis Supan von der Cleveland Clinic erläutert, woraus Parmigiano-Reggiano besteht, warum er gut für die Gesundheit ist und wie er sich von anderen Käsesorten unterscheidet.

Was ist Parmigiano-Reggiano?

Parmigiano-Reggiano ist ein Hartkäse mit nur drei Zutaten: Kuhmilch, Salz und Lab. Letzteres ist eine Mischung aus verschiedenen Enzymen, welche zur Herstellung von Käse verwendet wird, erklärt die Expertin. Weil der Käse so wenige Zutaten habe, sei er viel dichter und trockener als die meisten anderen Käsesorten.

„Wenn man ihn mit einem Cheddar oder Mozzarella vergleicht, hat er nicht annähernd so viel Wassergehalt. Er wird viel trockener, weshalb er bröckelt und auseinanderfällt“, so Supan.

Ist Parmigiano-Reggiano für jeden Menschen geeignet?

Solange Menschen keine Unverträglichkeit gegenüber Käse oder eine Allergie haben, bestehe kein Grund zur Sorge. Wenn aber solche Probleme vorliegen, sollte man besser die Finger davon lassen, rät die Ernährungsberaterin in einer Pressemitteilung der Cleveland Clinic.

Inhaltsstoffe von Parmigiano-Reggiano

Eine Portion (28 Gramm) Parmigiano-Reggiano enthält:

• 112 Kalorien,
• 8 Gramm Gesamtfett,
• 5 Gramm gesättigtes Fett,
• 2,6 Gramm einfach ungesättigte Fettsäuren,
• 0 Gramm Kohlenhydrate,
• weniger als 1 Milligramm Laktose,
• 27 Prozent des Tagesbedarfs an Kalzium,
• 14 Prozent des Tagesbedarfs an Natrium,
• 15 Prozent des Tagesbedarfs an Phosphor.

Welche gesundheitlichen Vorteile hat der Käse?

Im Gegensatz zu anderen Käsesorten, welche einen hohen Gehalt an ungesunden gesättigten Fettsäuren und Natrium aufweisen können und kaum Nährstoffe enthalten, bietet Parmigiano-Reggiano zahlreiche gesundheitliche Vorteile.

Viel Eiweiß und Kalzium

Eine Unze Parmigiano-Reggiano (etwa 28 Gramm) entahlte rund zehn Gramm Eiweiß. Außerdem stelle Parmigiano-Reggiano eine gute Kalziumquelle dar und Kalzium ist wichtig für eine dauerhafte Knochengesundheit, besonders im Alter, so die Expertin.

Supan fügt hinzu, dass das Kalzium und das Eiweiß von Parmigiano-Reggiano von hoher Qualität sind, weil sie eine sehr hohe sogenannte Bioverfügbarkeit aufweisen, der Körper sie also effizient nutzen kann.

Sehr geringer Laktosegehalt

Viele Menschen haben nach dem Verzehr von laktosehaltigen Lebensmitteln unangenehme Verdauungsprobleme. Diese Probleme sollten beim Verzehr von Parmigiano-Reggiano nicht auftreten, da er so wenig Laktose enthält, betont die Ernährungsberaterin. Der Laktosegehalt sei sogar so gering, dass der Käse als laktosefreies Produkt betrachtet werden könne.

Fett in Parmigiano-Reggiano gesund?

Häufig hört man, dass über jede Art von Käse behauptet wird, dass darin enthaltenes Fett ungesund sei. Aber der Parmigiano-Reggiano enthält eine Menge mittelkettiger Fettsäuren. Diese Fette bringen gesundheitliche Vorteile mit sich und können möglicherweise den Cholesterinspiegel und den Blutzuckerspiegel senken, so Supan.

Käse enthält gesunde Bakterien

Parmigiano-Reggiano enthält gesunde Lactobacillus-Bakterien, welche vorteilhaft für den Darm sind. „Je mehr wir über die Gesundheit unseres Darms und die Gesunderhaltung von Magen und Darm lernen, desto mehr stellen wir fest, dass diese einen großen Einfluss auf unsere allgemeine Gesundheit hat. Das könnte sich zum Beispiel in einem stärkeren Immunsystem niederschlagen“, erläutert die Expertin.

Parmigiano-Reggiano ist streng reglementiert, er wird nur in bestimmten italienischen Provinzen oder in bestimmten Gebieten italienischer Provinzen hergestellt. Die dort lebenden Kühe nehmen über das Gras besondere Arten von gesunden Bakterien auf, dadurch produzieren sie letztendlich eine qualitativ hochwertigere Milch.

Der aktive Prozess der Herstellung von Parmigiano-Reggiano-Käse dauere ein paar Wochen, der Reifungsprozess dauere jedoch viel länger. „Der Käse reift mindestens ein Jahr lang in den verschiedenen Reifungsräumen. Aber es können auch mehrere Jahre sein, je nachdem, welche Art von Käse man haben möchte“, erläutert die Expertin.

Schwächen bei „normalem“ Parmesankäse

Der geriebene Parmesankäse, den man beispielsweise in Streuern findet, unterscheidet sich von Parmigiano-Reggiano. In Anbetracht des niedrigeren Preises und des Massencharakters von geriebenen Parmesankäse ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Milch nicht von mit Gras gefütterten Kühen stammt. Dies bedeute, dass der Käse nicht so nahrhaft sein wird. Außerdem enthalte solcher Käse zusätzliche Zutaten und Füllstoffe, um ein Verklumpen zu verhindern.

Die zusätzlichen Zutaten seien in den richtigen Mengen harmlos, trotzdem würden bei manchem Käse die tatsächlich hinzugefügten Mengen nicht zutreffen. So sei beispielsweise bei billigeren Marken ein stark schwankender Zellulosegehalt festgestellt worden, welcher bis zu zehn Prozent betrug, obwohl der angegebene Wert bei maximal vier Prozent lag, berichtet Supan.

„Wenn die Mengen nicht stimmen, dann stimmt auch die Nährwertkennzeichnung nicht. Man bekommt nicht so viel Eiweiß oder Kalzium, wie auf dem Etikett steht. Die Zugabe von so vielen Füllstoffen birgt außerdem ein Gesundheitsrisiko – und mit dem Käse haben Sie bereits ein minderwertiges Produkt in der Hand“, erklärt die Ernährungsberaterin weiter. (as)