Ein hoher Fleischkonsum kann bei Mädchen eine frühes Einsetzen der Menstruation verursachen.
(12.06.2010) Ein hoher Konsum von Fleisch während der Kindheit kann ein frühes Einsetzen der Menstruationsblutungen verursachen. Eine wissenschaftliche Studie habe gezeigt, dass ein sehr hoher Verzehr von Fleisch Mädchen früher als normal geschlechtsreif werden lässt. Die Ernährungsstudie wollte der Frage nachgehen, warum bei vielen Mädchen der jüngeren Generation die Regelblutungen immer früher einsetzen.
Im Verlauf der britischen Studie wurde das Essverhalten von rund 3000 Mädchen untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass bei vielen Mädchen, die viel Fleisch essen, die Geschlechtsreife früher eintritt und dementsprechend die Periode bereits in jungen Jahren auftritt. Fleisch habe einen hohen Anteil von Zink, Einweißen und Eisen. Die hohe Konzentration der Nährstoffe bereiten den Körper auf eine Schwangerschaft vor. Zudem weisen junge Frauen bei denen die Geschlechtsreife früher eintritt, über ein erhöhtes Risiko an Brustkrebs, Eierstockkrebs und Herzkrankheiten zu erkranken, erläuterte die Wissenschaftlerin der Imogen Rogers von der "School of Pharmacy and Biomolecular Sciences" an der Universität von Brighton.
Die Langzeitstudie begann bereits in den 90er Jahren. Dabei wurde das Essverhalten von insgesamt 3298 Mädchen aus der südwestlichen Region Englands untersucht. Die Eltern füllten einen Speisplan aus und notierten alles, was ihre Kinder während des 3. Lebensjahrs aßen. Die Studie wurde dann noch einmal wiederholt, als die Mädchen bereits sieben Jahre alt waren. Die Forscher teilten die Teilnehmerinnen in zwei Gruppen ein. In der ersten Gruppe waren die Mädchen, die ihre Regelblutungen bereits vor dem festgelegten Grenzalter von 12 Jahren und acht Monaten bekamen. In der zweiten Gruppe waren die Mädchen, die erst danach ihre erste Periode bekamen. Anhand dieser beiden Kategorien konnten die Wissenschaftler beobachten, ob sich das Essverhalten auf das Eintrittsalter der ersten Menstruation auswirkt.
Bei der Auswertung der Ergebnisse fiel auf, dass die Mädchen die sehr viel Fleisch im Schulkindesalter verzehrten, bereits vor dem Grenzalter Geschlechtsreif wurden. Der Anteil lag bei 49 Prozent. Bei den Mädchen, die wenig Fleisch aßen, lag der Anteil der vorzeitigen Geschlechtsreife bei nur 35 Prozent. Die Wissenschaftler wollen nun weitere Studien unternehmen, um die Ergebnisse zu vertiefen. Die Studie zeigte auf, das ein extremer Fleischkonsum zu vermeiden sei. Weitere Ergebnisse lassen sich im Fachjournal "Public Health Nutrition" nachlesen. (sb)
Lesen Sie auch:
Mit Pfeffer gegen Menstruationsstörungen
Rotes Fleisch kann Blasenkrebs verursachen
Bildnachweis: Dieter Schütz/Pixelio.de.
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.