Der Besuch im Fitnessstudios kann für die Gesundheit einige Vorteile bieten, doch warnt der Mediziner Dr. Donald Dumford von der Cleveland Clinic (USA), dass hier auch gewisse Infektionsrisiken bestehen, die häufig unterschätzt werden. Der Fachmann hat einige Hygienetipps, mit denen sich die Risiken vermeiden lassen.
Fitnessstudios gelten eigentlich als Orte der Gesundheit, sie können jedoch auch zur Verbreitung von Keimen beitragen, betont Dr. Dumford. So seien die Geräte in öffentlichen Fitnessstudios teilweise stark mit Bakterien und Pilzen belastet.
Gefahren durch Bakterien & Pilze
Insbesondere sogenannte Staphylokokken (darunter der bekannte MRSA-Erreger) sowie Pilzinfektionen wie Ringelflechte treten laut dem Fachmann immer wieder in diesem Kontext auf. Diese Mikroorganismen können über gemeinsam genutzte Geräte oder durch Hautkontakt übertragen werden.
„Das Risiko ist gering, obwohl es gute Beispiele für schwere Infektionen im Zusammenhang mit gemeinsam genutzten Fitnessgeräten gibt. Am wahrscheinlichsten sind hier Staphylokokkeninfektionen, Pilzinfektionen, Erreger von Ringelflechte oder eine Pilzdermatitis“, so Dr. Dumford in einer aktuellen Pressemitteilung.
Besonders tückisch sei, dass viele dieser Infektionen zunächst unauffällig verlaufen, mit Symptomen wie Hautrötung, Juckreiz oder Schwellung. Daher werden die Infektionen oft erst spät erkannt oder bagatellisiert. So können sich die Infektionen unbehandelt weiter verschlimmern und Betroffene können andere Menschen anstecken.
Diese zwei Übertragungswege sind besonders gefährlich
Dr. Dumford hebt besonders zwei Übertragungswege hervor: Hautkontakt und Aerosole. Zum einen können Keime durch Kontakt mit kontaminierten Flächen wie Hanteln oder Matten übertragen werden. Zum anderen ist das Fitnessstudio auch ein geteiltes Luftvolumen – und somit ein möglicher Ort für die Verbreitung viraler Infekte.
In der Mitteilung der Cleveland Clinic wird außerdem ausdrücklich auf die Gefahr durch Atemwegserkrankungen wie Grippe und RSV hingewiesen. Gerade bei hohem Besucheraufkommen und schlechter Belüftung steige das Risiko, sich anzustecken. Dies gelte insbesondere, wenn Personen mit Symptomen wie Husten oder Fieber dennoch trainieren gehen.
„Wenn Sie sich also krank fühlen, Fieber oder Husten haben, sollten Sie das Fitnessstudio meiden, bis sich Ihre Symptome bessern“, rät der Mediziner.
Praktische Tipps zur Vorbeugung
Die gute Nachricht: Mit einigen einfachen Maßnahmen lässt sich das Infektionsrisiko deutlich reduzieren. Dr. Dumford rät dazu, jedes benutzte Gerät vor und nach dem Gebrauch mit einem Desinfektionsmittel zu reinigen. Die die meisten Studios stellen hierzu Spray und Tücher bereit.
Zudem empfiehlt er, nach dem Training zeitnah zu duschen, um mögliche Keime von der Haut zu entfernen. Bei auffälligen Hautveränderungen wie Rötung, Jucken oder Pusteln sei eine ärztliche Abklärung angeraten. Dabei gelte: je früher, desto besser.
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Wer im Fitnessstudio auf die Hygiene achtet, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch andere, so dass die Gesundheit in vollem Umfang von der Bewegung profitieren kann, ohne unangenehme Infektionen zu riskieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Importance of Sanitation at Public Gyms (veröffentlicht 27.05.2025), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.