Ärztliche Zweitmeinung kann Operationen ersparen
21.12.2013
Das Einholen einer ärztlichen Zweitmeinung kann oft vor unnötigen Operationen schützen. Dies ergibt sich aus einer Analyse der Deutschen Betriebskrankenkasse (BKK).
Zweitmeinung kann vor Operation schützen
Oft könne man sich vor unnötigen Operationen schützen, indem man vorher von einem zweiten Arzt Rat einholt. Dies ergibt sich einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Focus“ zufolge aus einer Analyse der Deutschen Betriebskrankenkasse (BKK) von 329 Versicherten, welche vor einer größeren orthopädischen Operation, zum Beispiel an Rücken, Knie, Schulter, Hüfte, Hand oder Fuß standen.
80 Prozent vermeidbar
Demnach konnte für 67 Prozent der Betroffenen "nach Konsultation eines zweiten Mediziners eine alternative Behandlung gefunden werden. Bei Wirbelsäulenoperationen können wir nachweisen, dass sogar 80 Prozent vermeidbar sind", so BKK-Chef Achim Kolanoski gegenüber dem Magazin.
Anzahl der Operationen gestiegen
Ein Grund für viele unnötige Eingriffe könnte sich "aufgrund der Vergütung ergeben". Zwischen 2005 und 2011 ist die Anzahl der Operationen in den deutschen Kliniken um rund 25 Prozent gestiegen. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion „Die Linke“ hervor. Von rund 12,1 Millionen im Jahr 2005 auf 15,3 Millionen im Jahr 2011 hat sich die Zahl der durchgeführten Operationen demnach erhöht. Nach Ansicht der Linken "führen Fehlanreize im System dazu, dass Operationen vermehrt nicht aufgrund medizinischer Notwendigkeit, sondern aufgrund der Vergütung durchgeführt werden". Durch unnötige Operationen wird nicht nur der Körper des Patienten belastet, auch steigen dadurch die Ausgaben im Gesundheitssystem. (ad)
Bild: Martin Büdenbender / pixelio.de
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