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Mit dem Gift von Skorpionen rheumatoide Arthritis behandeln?

Alexander Stindt
Verfasst von Alexander Stindt, Fachredakteur für Gesundheitsnews
1. März 2018
in News
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Kann Skorpion-Gift zu Heilung von Arthritis eingesetzt werden?

Forscher haben jetzt eine überraschende Quelle für die mögliche Linderung der Leiden durch rheumatoide Arthritis entdeckt. Das Gift eines Skorpions reduziert die Schwere der Erkrankung, ohne dabei unangenehme Nebenwirkungen auszulösen.

Die Wissenschaftler des Baylor College of Medicine stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass Skorpion-Gift rheumatoide Arthritis bei Ratten reduziert, ohne allerdings die Nebenwirkungen wie andere Behandlungen zu induzieren. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics“.

Grundlage für neue Behandlung von rheumatoider Arthritis?

Eine aus Hunderten von Komponenten im Gift, welches Skorpione normalerweise dazu verwenden, Beutetiere zu töten, zeigt großes Potenzial zur Behandlung von Erkrankungen, erläutert Studienautorin Professor Christine Beeton vom Baylor College of Medicine. Allerdings muss noch weitere Forschung durchgeführt werden, bevor das Gift zur Behandlung von rheumatoider Arthritis verwendet werden kann. Die Medizinerin äußerte sich allerdings optimistisch dazu, dass das verwendete Gift irgendwann zur Grundlage für eine neue Behandlung von rheumatoider Arthritis genutzt werden kann.

Was ist rheumatoide Arthritis?

Rheumatoide Arthritis ist eine sogenannte Autoimmunerkrankung, welche alleine in den USA mehr als 1,3 Millionen Menschen betrifft, sagen die Forscher. Eine solche chronische entzündliche Erkrankung, welche mehr als nur die Gelenke betreffen kann, tritt dann auf, wenn das Immunsystem irrtümlich körpereigenes Gewebe angreift. Es gibt bisher keine Möglichkeit zur Heilung für rheumatoide Arthritis. Die Erkrankung löst starke Schmerzen aus und bewirkt eine Unfähigkeit, die Gelenke zu bewegen. Verschiedene Formen der Behandlungen verringern allerdings die Entzündung, lindern Schmerzen und beugen Gelenk- und Organschäden vor, erläutern die Mediziner.

Was sind Fibroblasten-ähnliche Synoviozyten?

Die Forschungsarbeit der Experten zielte auf bestimmte Zellen ab, die Fibroblasten-ähnliche Synoviozyten (FLS) genannt werden. Diese sezernieren Produkte, die die Gelenke schädigen und Immunzellen anziehen, welche beim Übergang von Gelenk zu Gelenk Entzündungen und Schmerzen verursachen. Die Wissenschaftler identifizierten bereits zuvor einen Kanal auf den Zellen, welcher eine Art Achillesferse darstellt. Dieser Kanal fungiert als ein Zugang, der es den Zellen ermöglicht, viele ihrer wesentlichen Funktionen auszuführen.

Iberiotoxin stoppte die Progression von rheumatoider Arthritis

Die Forscher fanden heraus, dass Iberiotoxin, eine Komponente von Skorpion-Gift, den Kanal in Ratten effektiv blockiert. Iberiotoxin stoppte die Progression der Krankheit bei 90 Prozent der Ratten, welche bei den ersten Anzeichen von Symptomen behandelt wurden. Außerdem verringerte es auch die Schwere der Erkrankung bei denjenigen, die erst behandelt wurden, nachdem die Symptome ein Maximum erreicht hatten, sagen die Mediziner. Iberiotoxin verursachte keine Nebenwirkungen wie Zittern und Inkontinenz, die häufig bei der Behandlung mit einem anderen Kanalblocker bei Patienten mit rheumatoider Arthritis beobachtet wurden.

Iberiotoxin zu isolieren war sehr wichtig

Der Schlüssel beim Einsatz von Skorpion-Gift als Medikament war die Isolation von Iberiotoxin, sagt Professor Christine Beeton. Erkrankte Menschen sollten laut Warnung der Forscher keinesfalls Selbstversuche mit Skorpion-Gift durchführen, denn dies wäre sehr gefährlich und sicherlich schmerzhaft. (as)

Autoren- und Quelleninformationen

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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