Nelson Mandela aus dem Krankenhaus entlassen
29.01.2011
Nelson Mandela hat das Krankenhaus verlassen. Nach zweitägiger Behandlung wegen einer akuten Atemwegserkrankung in der Klinik hat sich der Gesundheitszustand des ehemaligen südafrikanischen Präsidenten wieder gebessert
Der 92-jährige Friedensnobelpreisträger und frühere südafrikanische Präsident, Nelson Mandela, konnte das Krankenhaus nach erfolgreichem Behandlungsabschluss verlassen. Nach einem zweitägigen Klinikaufenthalt wurde der ehemals führende Anti-Apartheid-Kämpfer Südafrikas gestern mit einem Krankenwagen zurück in seine Villa im Johannesburger Stadtteil Houghton gebracht.
Gesundheitszustand Mandelas gut gehütetes Geheimnis
Ursprünglich ließ die Regierungspartei „African National Congress (ANC)“, deren langjähriger Anführer Mandela war, am Donnerstag mitteilen, „Nelson Mandela ist (…) im Krankenhaus von Milpark in Johannesburg, wo er eine Routineuntersuchung durchläuft“. Wie bereits in der Vergangenheit wurde über den Gesundheitszustand Mandelas nur sehr zögerlich berichtet. Erst gegen Abschluss der Behandlung wurde bekannt, dass Madiba, wie Mandela von den Südafrikanern mit seinem traditionellen Clannamen genannt wird, an einer akuten Atemwegserkrankung litt. Das ganze Land war aufgrund der Krankenhauseinlieferung Mandelas in großer Sorge. Die meisten Südafrikaner verehren ihren ehemaligen Präsidenten und fürchteten angesichts einer möglichen Verschlechterungen seines Gesundheitszustands schon das Schlimmste. Massen von Journalisten belagerten Tag und Nacht das Krankenhaus und immer wieder flammten Gerüchte auf, denen zufolge Mandela angeblich im Sterben läge.
Mandela wegen akuter Atemwegserkrankung behandelt
Nachdem sich der Gesundheitszustand des 92-Jährigen nun wieder gebessert hat und er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ist die Erleichterung bei den Angehörigen und in der Bevölkerung groß. Auch die Informationen über die gesundheitliche Situation Mandelas werden nun wieder öffentlich. Nicht zuletzt aus Sorge vor Panik in der Bevölkerung waren die ANC, die Angehörigen Mandelas, die Nelson-Mandela-Stiftung und die behandelnden Ärzte bis dato sehr zurückhaltend mit der Weitergabe von Informationen umgegangen. Nach den Behandlungserfolgen teilte der stellvertretende südafrikanische Präsident Kgalema Motlanthe im Johannesburger Milpark-Hospital jetzt mit, Mandela sei in einem guten Zustand und bei bester Laune – er scherze sogar mit seinen Besuchern. Am Freitag wurde Nelson Mandela aus dem Krankenhaus entlassen, nachdem die Behandlung einer akuten Atemwegserkrankung nach zwei Tage erfolgreich abgeschlossen war. Nelson Mandela habe auf die Behandlung im Krankenhaus „sehr gut reagiert“, betonte der leitende Militärarzt Vejaynand Ramlakan. Der ehemalige südafrikanische Präsident soll allerdings in den kommenden Tagen zu Hause weiterhin ärztlich versorgt und „intensiv beobachtet“ werden, so Ramlakan.
Die Welt sorgt sich um Mandelas Gesundheit
Als am Mittwoch bekannt wurde, dass Mandela im Krankenhaus liegt, hatte nicht nur ganz Südafrika sein Augenmerk auf den Gesundheitszustand des 92-Jährigen gerichtet, sondern auch international sorgten sich zahlreiche Anhänger, um die Gesundheit des Friedensnobelpreisträgers. Mandelas Kampf gegen die Apartheid und Rassendiskriminierung, seine 27-jährige Haft, die er für diesen Kampf in Kauf genommen hat und sein Engagement für einen friedlichen Übergang nach seiner Freilassung im Februar 1990, fanden weltweit große Anerkennung. So gilt Mandela heute neben Martin Luther King und Malcolm X als eine der herausragendsten Persönlichkeiten im Kampf gegen die weltweite Unterdrückung der Schwarzen. Doch aus dem öffentlichen Leben hat sich der ehemalige südafrikanische Präsident in den letzten Jahren immer stärker zurückgezogen. Bei seinen wenigen Auftritten machte er zudem zuletzt eine äußerst geschwächten Eindruck. Allerdings ist Mandela, wie auch ein Sprecher der ANC betonte, natürlich kein junger Mann mehr. Dementsprechend groß ist die Erleichterung darüber, dass sich sein Gesundheitszustand nun offenbar wieder stabilisiert hat. (fp)
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Bild: Nelson Mandela
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