Die Ständige Impfkommission (STIKO): Menschen mit Atemwegserkrankungen wie chronischer Raucherbronchitis (COPD) und Asthma sollten einmal im Jahr eine Grippe-Schutzimpfung vornehmen lassen. Die Betroffenen verfügen über ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen.
Nach Ansicht der Ständige Impfkommission (STIKO) sollten Asthma Betroffene, Patienten mit Atemwegserkrankungen und Raucher mit einer chronischen Bronchitis jährlich eine Grippeschutzimpfung unternehmen. Alle drei Patientengruppen verfügen über ein geschwächtes Immunsystem und sind daher besonderen Risiken ausgesetzt. „Bei Rauchern kommt es offenbar zu einer unkontrollierten, übersteigerten Immunreaktion bei der Abwehr der Influenza-Viren“, erklärte der Lungenspezialist Dr. Bernd Schönhofer vom Oststadtkrankenhaus in Hannover. Bei Rauchern entgleist bei der Abwehr der Viren das Immunsystem, "was das Risiko von schweren Komplikationen wie einer Lungen- oder Herzbeutelentzündung und damit eines tödlichen Verlaufs erhöht." warnt Dr. Bernd Schönhofer.
Auch langjährigen passionierten Rauchern, die bislang noch keine chronische Bronchitis davon trugen, wird eine Schutzimpfung empfohlen. "Wir Lungenärzte raten aber auch langjährigen, bisher nicht chronisch kranken Rauchern dringend zu einer Grippe-Impfung", so Schönhofer. Denn Raucher neigen oftmals zu Erkältungskrankheiten mit wiederholter Bronchitis. Die Lungen, so der Spezialist, verfügen ohnehin schon über wiederkehrende Entzündungsherde. In Deutschland raucht etwa ein Drittel der Erwachsenen. Durch zahlreiche Kampagnen sinkt seit einigen Jahren die Quote vor allem bei Jugendlichen.
Jedes Jahr erkranken Millionen Menschen in Deutschland an Grippe, wobei dies für bestimmte Risikogruppen wie Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, chronischen Lungenerkrankungen, Herzkreislaufkrankheiten oder Diabetes ernsthafte gesundheitliche Folgen darstellen können. Schätzungen der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert-Koch-Institut gehen davon aus, dass in der vergangenen Grippesaison 2009/2010 rund 2,9 Millionen zusätzliche Arztbesuche sowie 5.300 influenzabedingte Einweisungen in Krankenhäuser stattgefunden haben. Die Naturheilkunde weist auf zahlreiche Möglichkeiten hin, effektiv sich auf sogenannte Herbstkrankheiten vorzubereiten und die Immunabwehr zu stärken. (sb, 17.10.2010)
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