Kann eine rein pflanzliche Ernährung den kognitiven Fähigkeiten schaden? Oder bietet sie möglicherweise sogar Vorteile für die kognitive Gesundheit?
In einer aktuellen Übersichtsarbeit haben Forschende der Université Laval, der Universität Modena und Reggio Emilia und der Boston University School of Public Health untersucht, wie sich eine vegetarisch und eine vegane Ernährung auf die kognitive Fähigkeiten auswirken. Die Ergebnisse sind in dem Fachmagazin „Advances in Nutrition“ veröffentlicht.
Vorteile pflanzenreicher Ernährung
Ernährungsgewohnheiten mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln wie die mediterrane Ernährung oder die sogenannte MIND-Diät wurden in früheren Studien bereits eindeutig mit Vorteilen für die kognitiven Gesundheit in Zusammenhang gebracht, berichten die Forschenden.
Die Auswirkungen einer pflanzlichen Ernährung auf die kognitive Fähigkeiten seien bisher jedoch nicht eindeutig geklärt. In der Übersichtsarbeit überprüften die Forschenden daher, welche Zusammenhänge zwischen der pflanzlichen Kost und den kognitiven Fähigkeiten sich tatsächlich belegen lassen.
Einfluss auf die kognitiven Fähigkeit?
Anhand der Daten aus 22 früheren Studien ermittelte das Team die Auswirkungen von vegetarischer und veganer Ernährung auf die kognitive Leistungsfähigkeit, den Abbau kognitiver Fähigkeiten, das Risiko leichter kognitiver Beeinträchtigungen und weitergehender kognitiver Beeinträchtigung sowie den Einfluss auf das Demenz-Risiko.
Auch die Qualität der pflanzlichen Ernährung fand Berücksichtigung und die Fachleuten bildeten Indexe mit denen nicht nur die allgemeine Einhaltung einer pflanzlichen Kost ermittelt wurde, sondern zudem die Unterscheidung zwischen gesunder und ungesunder pflanzlicher Ernährung möglich war.
Reduziertes Risiko kognitiver Beeinträchtigungen
Die weitere Datenauswertung ergab, dass eine pflanzliche Ernährung allgemein das Risiko für kognitive Beeinträchtigung signifikant reduziert. Das Demenz-Risiko wird bei allgemeiner Betrachtung der pflanzlichen Ernährung jedoch nicht gesenkt.
Bei ungesunder pflanzlicher Ernährung kann das Demenz-Risiko laut den Forschenden sogar signifikant steigen, allerdings senke eine gesunde pflanzliche Ernährung die Wahrscheinlichkeit von Demenzerkrankungen.
Pflanzliche Ernährung zur Demenz-Prävention?
Insgesamt seien Ernährungsgewohnheiten mit Schwerpunkt auf gesunden pflanzlichen Lebensmitteln und Einschränkung der weniger gesunden pflanzlichen Lebensmittel offenbar mit einem geringeren Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und Demenz verbunden sind.
Entsprechende Ernährungsempfehlungen könnten demnach auch der Demenz-Prävention dienen. Die Ergebnisse der einzelnen Studien seien jedoch inkonsistent ausgefallen und nun bedarf es daher weiterer qualitativ hochwertiger Forschungsarbeiten, um die Auswirkungen der pflanzlichen Ernährung auf die kognitiven Fähigkeiten und das Demenz-Risiko zu bestimmen, resümieren die Forschenden. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Catherine Bigras, Riccardo Mazzoli, Danielle Laurin, Marcella Malavolti, Giulia Barbolini, Marco Vinceti, Jean-Philippe Drouin-Chartier, Tommaso Filippini: Plant-based diets and cognitive outcomes: a systematic review and meta-analysis; in: Advances in Nutrition (veröffentlicht 16.10.2025), advances.nutrition.org
Wichtiger Hinweis:
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