Zusammenhang zwischen Neurodermitis und Psyche entdeckt
Forscher u.a. des Helmholtz- Zentrums in München haben Zusammenhänge zwischen Neurodermitis in frühen Lebensjahren und der späteren psychischen Verfassung der Betroffenen entdeckt.
Neurodermitis (oder Atopisches Ekzem) ist eine Erkrankung, die nicht- infektiösen Ursprungs ist. Betroffene haben schuppige und juckende Hautausschläge, bevorzugt an Ellenbeugen, Kniekehlen, am Hals und im Gesicht. Die Neurodermitis ist bei Kindern und Jugendlichen die häufigste chronische Erkrankung an der Haut. Kinder, die die Symptomatik der Neurodermitis haben, besitzen eine gesteigerte Prädisposition für allergisches Asthma und Heuschnupfen.
Die Wissenschaftler um Dr. Jochen Schmitt vom Universitätsklinikum Dresden, Dr. Christian Apfelbacher vom Universitätsklinikum Heidelberg und Dr. Joachim Heinrich vom Institut für Epidemiologie des Helmholtz Zentrums München, veröffentlichten ihre Ergebnisse nun im „Journal of Allergy and Clinical Immunology“. Sie untersuchten seit 1995 5991 Kinder, die zwischen 1995 und 1998 geboren waren. Laut der Pressemitteilung des Institutes untersuchten sie „Daten zur physischen Gesundheit und emotionalen Befindlichkeit der Kinder im Alter von zehn Jahren, zur Familienhistorie und zum täglichen Leben.“ Bei Kindern, bei denen im Säuglingsalter das Atopische Ekzem (Neurodermitis) aufgetreten war, traten mit zehn Lebensjahren zu 49 Prozent häufiger psychische Aufälligkeiten auf. „Emotionale Symptome“ wurden zu 62 Prozent häufiger festgestellt.
Wenn die Neurodermitis auch nach dem Säuglingsalter auftrat, waren psychische Auffälligkeiten häufiger als bei Kindern, die nicht nach dem Säuglingsalter auftrat. Ein Problem der betroffenen Kinder ist der, besonders nachts, starke Juckreiz. Durch das Kratzen wird die Haut meist mehr irritiert und verletzt. Dies führt zur Verstärkung der Symptome, möglichen Infektionen und Schlafmangel. Zusätzlich kommen ästhetische und damit schon psychische Aspekte, die Betroffene stark belasten können, da ein Ekzem eine aussen für alle sichtbare Erkrankung darstellt. (Thorsten Fischer, Heilpraktiker Osteopathie, 12.02.2010)
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