Kinder: Häufiger Mittelohrentzündungen durch Passivrauchen? Kinder die in Raucherhaushalten aufwachsen, sollen besonders anfällig für eine Mittelohrentzündung (Otitis media) sein, wenn durch Passivrauch das Immunsystem geschwächt wird und das Risiko von Infektionen der Nasen- Rachen- Region steigt.
Kinder die in Raucherhaushalten aufwachsen, sollen besonders anfällig für eine Mittelohrentzündung (Otitis media) sein, wenn durch Passivrauch das Immunsystem geschwächt wird und das Risiko von Infektionen der Nasen- Rachen- Region steigt. Davor warnt der Landesverband Baden vom Berufsverband der Hals- Nasen- Ohren- Ärzte.
Sein Vorsitzender, der HNO- Arzt, Dr. Michael Deeg aus Freiburg, weist daruf hin, dass bei Kleinkindern die Ohrtrompete kürzer ist, über die Keime aufsteigen und eine Entzündung im Mittelohr auslösen können. Ursächlich kann dafür beispielsweise ein Schnupfen sein. Aber auch vergrößerte Rachenmandeln, allgemein „Polypen“ genannt, ein generell schwaches Immunsystem und Allergien können das Auftreten, der meist recht schmerzhaften Mittelohrentzündung begünstigen.
In einem akuten Fall beginnen die Symptome meist plötzlich. Die Kinder können über Ohren- und Kopfschmerzen und leichte Hörminderung klagen, verbunden mit Fieber und allgemeinem Krankheitsgefühl. Hinweise bei Babys können Unruhe, häufiges und schnelles Weinen, schlechtes Trinkverhalten und Greifen an das betroffene Ohr sein.
Da die Mittelohrentzündung meist durch Bakterien ausgelöst werden, empfiehlt Dr. Deeg prophylaktisch als eine Möglichkeit eine Pneumokokken- Impfung, die „in erster Linie gegen Erreger einer Lungenentzündung wirkt“. Auch für Pneumokokkeninfekte sind Raucher viermal anfälliger als Nichtraucher, fanden amerikanische Forscher um Dr. Jay Butler vom „Center for Disease Control and Prevention“ aus Anchorage/Alaska schon 2000 heraus. Eine andere Gruppe us- amerikanischer Forscher um Martha Gentry-Nielsen von der Creighton University in Omaha, bestätigte 2005 auch eine erhöhte Anfälligkeit von Rauchern für Lungenentzündungen.
In der Naturheilkunde wird eine Impfung kritisch gesehen, da immer wieder über die Langzeitwirkungen von Inhaltsstoffen der Impfmittel diskutiert wird. Maßnahmen zur Prophylaxe in Form von beispielsweise einer Stärkung des Immunsystems werden vorgezogen. Und nicht zuletzt, was sicherlich alle fordern: Einfach nicht in geschlossenen Räumen und schon garnicht in der Gegenwart von Kindern und Babys rauchen. (Thorsten Fischer, Osteopathie Hannover, 14.03.2010)
Weiterführende Informationen:
HNO- Ärzte im Netz
Möglichkeiten der Selbstbehandlung bei Schnupfen
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.