Wissenschaftler haben Nervengift in der Ostsee bei Fischen gefunden.
(15.05.2010) Wie schwedische Forscher im Wissenschaftsmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" berichten, wurde Nervengift im Ostseefisch nachgewiesen. Dabei wurde erstmals das Nevengift Neurotoxin BMAA (Beta-methylamino L-alanine BMAA) bei Fischen in der Ostsee nachgewiesen. Bislang seien hohe Konzentrattionen der Nervengift-Stoffe nur in der tropischen Guam-Inselgruppe nachgewiesen worden, so die Forscherin Sara Jonasson von der Universität Stockholm. Nun konnten allerdings Neurotoxin auch in der Ostsee nachgewiesen werden.
Die schwedischen Wissenschaftler verweisen darauf, dass es hierbei einen Zusammenhang zwischen der toxischen Verseuchung und Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer geben könnte. Laut der Tageszeitung "Taz" waren Ende der 50er Jahre rund zehn Prozent an der Krankheit Parkinson erkrankt. Bislang wurden nur dort Nervengift-Stoffe bei Meerestieren nachgewiesen. Die Ergebnisse sind recht schockierend: Zwar seien nur geringe Mengen des Nervengiftes in Felchen, Heringen und Muscheln gefunden worden, doch im Gehirngewebe des Steinbutts konnten deutlich hohe Werte nachgewiesen werden. Fisch-Gehirn wird jedoch in aller Regel von Menschen nicht gegessen.
Ulla Beckman-Sundh, Toxikologin von der staatlichen Lebensmittelbehörde in Schweden kann jedoch noch keinen direkten Zusammenhang zwischen den toxischen Funden und gesundheitlichen Folgen erkennen. "Niemand kann bisher sagen, ob diese Funde irgendeine Bedeutung für die Gesundheit von Tieren oder Menschen haben", so Beckman-Sundh gegenüber der "Taz". Allerdings wolle die Lebensmittelbehörde die Ergebnisse der Forscher genau verfolgen. (sb)
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