Altersprozess wird durch Softdrinks genauso beschleunigt wie durch Tabak
23.10.2014
Zuckerhaltige Getränke können krank machen. Eine aktuelle US-amerikanische Studie belegt zudem einen Zusammenhang zwischen den Süßgetränken und einer Beschleunigung des Alterungsprozesses. Demnach führt der Konsum von mindestens 350 Millilitern Limonade am Tag zu einer beschleunigten körperlichen Alterung. Im Vergleich zu Menschen, die vorzugsweise Wasser oder Tee trinken, soll der regelmäßige Verzehr der zuckerhaltigen Limonaden den Körper um zusätzliche 4,6 Jahre altern lassen.
Verkürzte Telomere bei Personen mit hohem Softdrink-Konsum
Forscher der University of California befragten 5.000 Personen an der Universität bezüglich ihrer Trinkgewohnheiten. Zudem führten sie DNA-Analysen der weißen Blutkörperchen durch. Wie sich zeigte, waren die Schutzkappen am Ende der Chromosomen, die sogenannten Telomere, der Studienteilnehmer mit einen erhöhten Softdrink-Konsum deutlich kürzer als bei jenen Probanden, die statt zuckerhaltiger Getränke Wasser, Fruchtsäfte oder Diätlimonaden zu sich nahmen. Das berichten die Forscher im Fachmagazin „American Journal of Public Health“.
Telomere sind wichtig für die Stabilität von Chromosomen. Mit zunehmendem Alter verkürzen sie sich, so dass sie als eine Art biologische Uhr fungieren können. Zudem werden Telomere mit der Entstehung bestimmter Krebsarten, Diabetes und Herzerkrankungen gebracht. Auch Stress und Nikotinkonsum hat einen negativen Einfluss auf die Länge der Telomere.
Konsum von Softdrinks begünstigt die Entstehung von Erkrankungen
„Der regelmäßige Verzehr von mit Zucker gesüßten Limonaden kann die Entwicklung von Krankheiten beeinflussen, nicht nur durch die Belastung der Stoffwechseleinstellung bezüglich Zucker, sondern auch durch eine beschleunigte Zellalterung von Gewebe", erläutert Elissa Epel, Professorin für Psychiatrie an der University of California und Hauptautor der Studie.„Dies ist der erste Beleg, dass gesüßte Getränke mit der Verkürzung der Telomere in Verbindung stehen.“ Diese Ergebnisse hätten unabhängig von Alter, Einkommen und Bildungsgrad Bestand. „Obwohl wir in der Studie nur Erwachsene untersucht haben, ist es möglich, dass der Softdrink-Konsum auch bei Kindern mit einer Verkürzung der Telomere assoziiert ist“, gibt Epel zu bedenken.
Die Psychiaterin betont jedoch, dass die Studie lediglich einen Zusammenhang, aber keinen Beweis dafür liefere, dass der Verzehr von Softdrinks die Zellalterung verursache. Ein übermäßiger Konsum der zuckerhaltigen Limonaden könne im Blut Entzündungen verursachen, was den Abbau der Telomere beschleunigen könne. (ag)
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Bild: vms / pixelio.de
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