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Online-Programm zur Stressbewältigung für Krebspatienten

Alfred Domke
Verfasst von Alfred Domke, Redakteur für Gesundheits-News
1. Februar 2018
in News
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Krebspatienten: Online-Programm verbessert Lebensqualität

Die Diagnose Krebs ist für Betroffene eine enorme psychische Belastung. Doch längst nicht alle Krebspatienten erhalten psychologische Unterstützung. Eine neue Studie zeigt nun, dass ein Online-Programm zur Stressbewältigung die Lebensqualität der Betroffenen merklich verbessern kann.

Online-Programm zur Stressbewältigung für Krebspatienten

Eine Krebserkrankung bedeutet immer auch eine erhebliche Belastung für die Psyche. So leiden laut dem Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) rund 30 Prozent aller Krebspatienten unter einer psychischen Begleiterkrankung. Eine Krebsdiagnose sei für alle Betroffenen ein Schock, bei dessen Bewältigung professionelle Hilfe ratsam ist. Doch leider erhalten viele Patienten keine psychologische Unterstützung. Ein Online-Programm zur Stressbewältigung kann die Lebensqualität merklich verbessern. Dies zeigt nun eine Studie von Forschern der Universität Basel und des Universitätsspitals Basel, die im „Journal of Clinical Oncology“ erschienen ist.

Psychischer Stress beeinträchtigt die Lebensqualität

Der psychische Stress durch eine Krebserkrankung beeinträchtigt die Lebensqualität und kann sich auch negativ auf die Therapie und den Krankheitsverlauf auswirken.

So haben etwas Wissenschaftler der University of Brighton (Großbritannien) in einer Studie festgestellt, dass Stress die Wirksamkeit von Krebs-Arzneien senken kann.

Krebsbehandlungen sollten deshalb laut Experten mit einer psychologischen Unterstützung verbunden werden, doch ist dies heute längst nicht für alle Betroffenen Realität.

Vor allem in der schwierigen Zeit unmittelbar nach der Diagnose wird nur eine Minderheit psychologisch professionell unterstützt.

Stress aktiv mindern

Um Menschen mit Krebsleiden in dieser schwierigen Situation zu erreichen und ihnen eine niederschwellige Möglichkeit zum Umgang mit der Belastung anzubieten, haben Forschende der Universität Basel und des Universitätsspitals Basel das Online-Stressmanagement-Programm STREAM („Stress aktiv mindern“) entwickelt.

Über acht Wochen werden den Patientinnen und Patienten mittels Informationen, individuellen Übungen und spezifischen Anleitungen Strategien aufgezeigt, wie sie den Umgang mit der Krebserkrankung bewältigen können.

Dazu loggen sie sich über einen persönlichen, anonymen Zugang ein. Einmal pro Woche findet zudem über eine integrierte E-Mail-Plattform ein schriftlicher Austausch mit einer Psychologin statt.

Erste Studie im deutschsprachigen Raum

Eine Studie zeigt nun, dass das webbasierte Beratungs- und Betreuungsangebot die Lebensqualität der Betroffenen signifikant verbessert und der erlebte Stress deutlich reduziert werden konnte.

Insgesamt wurden 129 Patientinnen und Patienten aus der Schweiz, Deutschland und Österreich innerhalb von zwölf Wochen nach Beginn ihrer Krebstherapie in eine Interventions- oder Kontrollgruppe eingeteilt.

Letztere erhielt erst nach acht Wochen Wartefrist Zugang zum Programm, was einen Vergleich der beiden Gruppen ermöglichte.

Die Personen, welche das STREAM-Programm absolviert hatten (mehrheitlich Brustkrebspatientinnen), schätzten ihre Lebensqualität deutlich besser ein als die Kontrollgruppe.

Auch der negative Stress, gemessen auf einer Skala von 0 bis 10, ging in der Online-Gruppe signifikant stärker zurück als in der Kontrollgruppe.

Neu diagnostizierte Krebspatienten effizient unterstützen

„Die Ergebnisse zeigen, dass eine webbasierte Selbsthilfe mit regelmässigem E-Mail-Kontakt zum Psychologen das Potenzial hat, neu diagnostizierte Krebspatienten effizient zu unterstützen und somit ihre Behandlung entscheidend zu verbessern“, kommentierte Prof. Dr. Viviane Hess, Professorin für Medizinische Onkologie und Leitende Ärztin Onkologie in Basel in einer Mitteilung.

Ergänzend zu den bisherigen Angeboten eröffnen sich mit dem Online-Programm neue Möglichkeiten, Betroffene zu unterstützen, welche bisher nicht erreicht werden konnten.

„Die Digital Natives nähern sich dem Alter, in dem das Risiko für altersbedingte Krankheiten wie Krebs steigt. Auch deshalb werden Ansätze zur Integration des Internets in die Patientenversorgung weiter an Bedeutung gewinnen“, so Viviane Hess. (ad)

Autoren- und Quelleninformationen

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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