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Masern-Fälle haben sich innerhalb eines Jahres verdoppelt

Volker Blasek
Verfasst von Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek, Medizinischer Fachredakteur
15. Februar 2019
in News
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WHO zeigt sich besorgt über die rasante Masern-Ausbreitung

Nach einem jahrelang rückläufigem Trend der Ausbreitung von Masern meldet die Weltgesundheitsorganisation WHO nun eine explosionsartige Zunahme an Krankheitsfällen. Der WHO zufolge hat sich die Anzahl an gemeldeten Masern-Fällen im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, in Europa sogar verdreifacht.

Wie die WHO am Donnerstag, den 14. Februar in Genf mitteilte, gab es im vergangen Jahr 229.000 gemeldete Masern-Fälle, doppelt soviel wie noch im Jahr zuvor. Die tatsächliche Anzahl der Fälle schätzt die WHO allerdings auf über zwei Millionen ein, da weltweit nur weniger als zehn Prozent aller Krankheitsfälle gemeldet werden. In Europa verdreifachte sich die Anzahl der Fälle sogar, was hauptsächlich auf eine Epidemie in der Ukraine zurückzuführen sei. In Deutschland konnte dagegen eine Verringerung der Erkrankungen von 900 auf 500 Fälle verzeichnet werden.

Masern werden häufig heruntergespielt

War es früher noch gang und gäbe, dass Eltern ihre Kinder bei sogenannten Masernpartys absichtlich zusammensetzen, um die Kinder gegenseitig zu infizieren, möchten die meisten Eltern dieses Risiko heutzutage nicht mehr eingehen. Denn Masern können einen tödlichen Verlauf nehmen. Wie die WHO mitteilt, starben im Jahr 2018 in der europäischen Region mindestens 72 Personen an Masern. Die meisten Opfer waren Kinder im Alter unter fünf Jahren.

Komplikationen bei Masern

Auch wenn die meisten Masern-Erkrankungen glimpflich verlaufen, besteht ein Risiko für schwere Komplikationen, insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren. Nach Angaben der WHO kann es im Zuge einer Masernerkrankung zu Erblindungen, Enzephalitis, schwerem Durchfall, Dehydratation, Ohrinfektionen oder schweren Atemwegsinfektionen wie Lungenentzündung kommen. Kinder mit unzureichendem Vitamin A-Gehalt, geschwächtem Immunsystem oder mit schlechter Ernährung beziehungsweise Unterernährung seien besonders gefährdet.

Masern sind hochansteckend

Nach Einschätzung der WHO gehören die Masern zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten der Welt. Das Virus könne durch Husten, Niesen, Körperflüssigkeiten oder durch engen persönlichen Kontakt mit infizierten Personen übertragen werden. Darüber hinaus bleibe das Virus auch außerhalb des Wirts bis zu zwei Stunden aktiv und könne so auch durch kontaminierte Oberflächen übertragen werden. Infizierte Personen sind nicht nur während, sondern auch vier Tage vor dem Ausbruch bis vier Tage nach Heilung der Erkrankung ansteckend.

Es existiert keine effektive Behandlung gegen Masern

Kommt es zu einem akutem Ausbruch, gibt es keine antivirale Behandlung, die die Erkrankung stoppen oder lindern kann. „Das Risiko für schwerwiegende Komplikationen kann jedoch durch gute Pflege der Erkrankten vermindert werden“, schreibt die WHO in einem Krankheitssteckbrief. Die Gesundheitsorganisation empfiehlt eine gute Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und die Einnahme von Elektrolyt-Lösungen. Kommt es zu Augen-, Ohren oder Lungenentzündungen sollten Antibiotika eingesetzt werden. „Alle Kinder, bei denen Masern diagnostiziert wurden, sollten zwei Dosen Vitamin-A-Präparate im Abstand von 24 Stunden erhalten“, rät die WHO. Dies stelle den niedrigen Spiegel während der Krankheit wieder her und verringere das Risiko für bleibende Augenschäden und Blindheit. Außerdem werde das Sterberisiko durch die Vitamin-A-Präparate um 50 Prozent reduziert. (vb)

Autoren- und Quelleninformationen

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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