Bei welchen Beschwerden Kurkuma helfen kann
Kurkuma wird als traditionelle Heilpflanze in Indien und anderen Teilen Asiens bereits seit Jahrhunderten verwendet. Auch hierzulande schwören viele Personen auf die heilenden Effekte von Kurkuma, vor allem auf die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung – doch lassen sich diese auch wissenschaftlich nachweisen?
Kurkuma wird aus der Wurzel der Pflanze Curcuma longa gewonnen. Als Gewürz ist Kurkuma wegen seines Geschmacks und seiner intensiven gelb-orangen Farbe beliebt. Neben der kulinarischen Verwendung wird Kurkuma seit Tausenden von Jahren in der traditionellen Medizin als Heilpflanze eingesetzt.
Welche Effekte von Kurkuma wurden wissenschaftlich untersucht?
Inzwischen gibt es eine wachsende Zahl wissenschaftlicher Studien, in denen die gesundheitlichen Vorteile von Kurkuma belegt oder zumindest nahegelegt wurden. Einige der nachgewiesenen Effekte von Kurkuma sind:
- Entzündungshemmende Eigenschaften: Curcumin, ein Wirkstoff in Kurkuma, hat nachweislich starke entzündungshemmende Eigenschaften, die dazu beitragen können, Entzündungen im Körper zu verringern und Symptome chronischer Krankheiten wie Arthritis zu lindern.
- Antioxidative Eigenschaften: Kurkuma enthält mehrere starke Antioxidantien, die als Curcuminoide bezeichnet werden und dazu beitragen, den Körper vor oxidativen Schäden zu schützen.
- Unterstützung der Gehirnfunktion: Es gibt Hinweise darauf, dass Curcumin die Gehirnfunktion verbessern kann, indem es den Gehalt des Wachstumsfaktors BDNF erhöht, der für die Gehirnfunktion wichtig ist und das Risiko altersbedingter Hirnerkrankungen senken kann.
- Unterstützung der Herzgesundheit: Curcumin kann auch die Herzgesundheit fördern, indem es Entzündungen und oxidativen Stress reduziert, die beide als Risikofaktor für Herzerkrankungen gelten.
- Förderung der Verdauung: Kurkuma wird traditionell zur Förderung der Verdauung eingesetzt und es gibt Hinweise darauf, dass die Inhaltsstoffe Symptome von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Reizdarmsyndrom und Colitis ulcerosa lindern können.
- Krebshemmende Eigenschaften: Es gibt einige Hinweise darauf, dass Curcumin eine potenziell krebshemmende Wirkung hat. Die Ergebnisse stammen jedoch überwiegend aus Tier- und Zell-Studien und müssen noch an Menschen bestätigt werden.
Ausführlichere Informationen finden Sie in dem Heilpflanzen-Artikel Kurkuma – Inhaltsstoffe, Wirkung und Rezepte.
Viele Effekte von Kurkuma wissenschaftlich nachweisbar
Es gibt zahlreiche Belege und Hinweise in wissenschaftlichen Untersuchungen, dass Kurkuma mehrere nachweisliche gesundheitliche Effekte hat (siehe Quellen). Vor allem die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung von Curcumin sind mit hoher Evidenz nachweisbar.
Einige andere gesundheitliche Effekte, wie beispielsweise die krebshemmenden Eigenschaften, sind bislang weniger gut wissenschaftlich belegt, zumindest beim Menschen, und können daher nur nahegelegt werden. In diesen Bereichen sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich, um die Auswirkungen von Kurkuma auf den Körper vollständig zu verstehen.
Mögliche Nebenwirkungen
Während der Verzehr von moderaten Mengen Kurkuma (weniger als acht Gramm pro Tag), als sicher gilt, können hohe Dosen oder die langfristige Einnahme von Kurkuma-Ergänzungsmitteln bei einigen Menschen Nebenwirkungen verursachen, wie beispielsweise:
- Magenverstimmung: Kurkuma kann in hohen Mengen Magenverstimmungen oder Übelkeit verursachen.
- Allergische Reaktionen: Manche Menschen können allergisch auf Kurkuma reagieren und Symptome wie Hautausschlag, Juckreiz oder Atembeschwerden bekommen.
Mögliche Wechselwirkungen
Zudem sollte erwähnt werden, dass Kurkuma in Wechselwirkung mit bestimmten Medikamenten treten kann. Bei der Einnahme von Blutverdünnern wie Warfarin oder Aspirin kann Kurkuma beispielsweise das Risiko für Blutungen zusätzlich erhöhen.
Ebenso sind Wechselwirkungen mit einigen Medikamenten bekannt, die zur Behandlung von Diabetes, saurem Reflux und Bluthochdruck eingesetzt werden. Auch für schwangere oder stillende Frauen sowie für Patientinnen und Patienten mit Gallenblasenproblemen oder Nierenerkrankungen ist Kurkuma möglicherweise nicht geeignet.
Wer regelmäßig größere Mengen Kurkuma über die Nahrung aufnimmt oder in Betracht zieht, Kurkuma als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, sollte dies zur Sicherheit mit einem Arzt oder einer Ärztin abklären, insbesondere, wenn Medikamenten eingenommen werden oder eine Grunderkrankung besteht. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
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Wichtiger Hinweis:
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