Tomaten und verschiedene Produkte aus Tomaten können den Cholesterinspiegel deutlich verbessern und so zu einer wirksamen Reduzierung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen.
In einer neuen Studie wurde untersucht, welchen Einfluss reines Lycopin, rohe Tomaten und Tomatenpüree auf die Blutfettwerte von Ratten mit einer fettreichen Ernährung haben, um den Effekt auf die Herzgesundheit zu ermitteln. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Natural Product Communications“ nachzulesen.
Welchen Einfluss haben Tomaten & Lycopin?
In der aktuellen Untersuchung wurden 25 Albino-Ratten in fünf Gruppen aufgeteilt. Die Kontrollgruppe nahm laut dem Team normale Nahrung zu sich, während die übrigen Gruppen fettreiche Nahrung zu sich nahmen, mit oder ohne Ergänzung durch reines Lycopin, gefriergetrocknete rohe Tomaten oder Tomatenpüree.
Nach einem Zeitraum von sechs Wochen wurden dann die Blutfettwerte der Tiere mithilfe eines enzymatischen Verfahrens gemessen. Ergänzend erfolgte eine sogenannte In-silico-Analyse, bei der computergestützte Modelle genutzt wurden, um zu untersuchen, welche molekularen Signalwege im menschlichen Stoffwechsel durch die Inhaltsstoffe von Tomaten beeinflusst werden könnten, erklären die Forschenden.
Verbesserte Blutfettwerte
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass alle Gruppen, die Tomatenprodukte oder Lycopin erhielten, deutlich verbesserte Blutfettwerte aufwiesen, verglichen mit Tieren, die lediglich eine fettreiche Ernährung zu sich nahmen.
Die Gruppe mit gefriergetrockneten rohen Tomaten zeigte unter anderem die niedrigsten Werte für Gesamtcholesterin, Triglyzeride und ungesundes LDL-Cholesterin, während gleichzeitig in dieser Gruppe das gesunde HDL-Cholesterin am höchsten war, erklären die Fachleute.
Die computergestützte Analyse beim Menschen identifizierte das Protein PPARA als Schlüsselfaktor im Fettstoffwechsel, das über mehrere Signalwege (darunter der PPAR-Signalweg und die Adipozytokin sowie Schilddrüsenhormon-Signalwege) durch Tomateninhaltsstoffe aktiviert wird.
Besonders aktiv zeigten sich dabei drei Verbindungen: 9-Octadecensäure, cis-9-Octadecansäure und Methyl-cis-9-octadecenoat, fügen die Fachleute hinzu.
Tomaten beeinflussen den Fettstoffwechsel
Die Studie liefert überzeugende Hinweise darauf, dass Tomatenprodukte (insbesondere in konzentrierter oder gefriergetrockneter Form) einen messbaren Einfluss auf den Fettstoffwechsel haben können, resümieren die Forschenden. Das mache sie zu einem potenziell wertvollen Baustein in der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Lycopin scheine hierbei eine zentrale Rolle zu spielen, möglicherweise sogar als natürlicher Aktivator von gesundheitsrelevanten Signalwegen im menschlichen Organismus.
Auch wenn die Ergebnisse zunächst an Ratten gewonnen wurden, zeigen sie klare Parallelen zu bekannten Stoffwechselprozessen beim Menschen, erläutern die Fachleute. Nun seien allerdings weitere klinische Studien erforderlich, um Dosierungen und Langzeiteffekte genauer zu beurteilen.
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Ein regelmäßiger Verzehr Tomaten kann demnach nicht nur geschmacklich eine Bereicherung sein, sondern auch gesundheitlich lohnenswert, besonders für Menschen mit erhöhtem Cholesterinspiegel oder familiärer Vorbelastung. Zudem scheint zu gelten: Je konzentrierter das Tomatenprodukt (beispielsweise Püree, Mark oder gefriergetrocknet), desto ausgeprägter die positiven Gesundheitseffekte. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Simon Uzor, Henshaw Uchechi Okoroiwu, Kingsley John Emmanuel, Michael Raymond Atim-Ebim, Florence Agwu, et al.: The Effect of Tomato Extract, Tomato Puree and Lycopene on Lipid Profile of Albino Rats and in Silico Simulation in Human; in: Natural Product Communications (veröffentlicht 11.06.2025), Natural Product Communications
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