27,6 Milliarden Euro Überschüsse in der gesetzlichen Krankenversicherung
05.12.2013
Erneut konnten die gesetzlichen Krankenkassen – trotz Wegfall der Praxisgebühren – Überschüsse in Milliardenhöhe verbuchen. Von Januar bis September 2013 erzielten alle Kassen zusammen ein Überschuss von insgesamt 1,47 Milliarden Euro. Das teilte das Bundesministerium für Gesundheit mit. „Die Entwicklung zeigt, dass das System der Gesetzlichen Krankenversicherung auch im Jahre 2013 schwarze Zahlen schreiben wird“, berichtet ein Ministeriumssprecher.
Überschüsse der Krankenkassen bei 27,6 Milliarden
Noch immer häufen die Krankenkassen in Deutschland Überschüsse in Milliardenhöhe an. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums lag der Gesamtüberschuss bis September 2013 bei etwa 27,6 Milliarden Euro. Lediglich 10,6 Milliarden sind davon im Gesundheitsfonds angelegt. Etwa 17 Milliarden Euro verblieben bei den Kassen selbst. Vor allem große Kassen wie die Techniker Krankenkassen oder AOK konnten gute Ergebnisse erzielen.
Allerdings wies das Ministerium mit, dass der Gesundheitsfonds in letzten drei zurückliegenden Quartalen ein saisonal übliches Defizit von gut 2,46 Milliarden Euro erlebt habe. Weil der Bundeszuschuss im Jahre 2013 aufgrund der Überschüsse abgesenkt wurde, liege das Defizit etwas höher als sonst. Statt 14 Milliarden gibt es nunmehr nur noch 11,5 Milliarden Euro. Allerdings bekamen die Kassen als Ausgleich zur Abschaffung der Praxisgebühren eine zusätzliche Abfederung von insgesamt 1,45 Milliarden Euro aus dem Gesundheitsfonds. Das Defizit sei nach Ansicht des Bundesgesundheitsministeriums aufgrund der doch „positiven Entwicklung bei den Beitragseinnahmen“ in Verbindung mit den beitragspflichtigen Einmal-Zahlungen wie Weihnachtsgeld zum Jahresende wieder vollkommen ausgeglichen.
Ausgabenentwicklung steigend
Die Ausgabenentwicklung zeigte einen weiteren Anstieg. Hier stiegen die Gesundheitsausgaben pro Versicherten um schätzungsweise 4,8 Prozent. Das sei ein Anstieg im Jahresvergleich um 0,2 Prozent (Vergleich zum ersten Halbjahr). „Mengen- und Struktureffekte haben die Ausgabenentwicklung ab Jahresmitte 2013 deutlich beschleunigt“, so das BMG. Nach Informationen des Deutschen Apothekerverbandes betrug der Anstieg der Arzneimittelausgaben in der Gesetzlichen Krankenversicherung zwischen Juli und Oktober 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa sechs Prozent. Hier sind jedoch laut Bundesgesundheitsministerium „Einsparungen durch Rabattverträge der Kassen in Höhe von etwa 2,07 Milliarden Euro nicht berücksichtigt“. Seitens der Politik gibt es jedoch keine Bestrebungen die Kassenbeiträge zu senken. (sb)
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de
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