Kolumbianische Ärzte entdeckte 40 Jahre alten Fötus im Unterleib einer Patientin
13.12.2013
In Kolumbien haben Mediziner bei der Untersuchung einer 82-jährigen Patientin einen abgestorbenen Fötus entdeckt, der sich offenbar über mehr als 40 Jahre unentdeckt in dem Unterleib der Frau befand. Die auch an Demenz leidende Patientin wurde laut Medienberichten wegen starker Kopfschmerzen und schwerem Durchfall im Krankenhaus von Bogota untersucht, doch hätten sich die Mediziner nicht vorstellen können, dass die Beschwerden durch einen verkalkten Fötus aus der 32. Schwangerschaftswoche verursacht werden. Entsprechend groß war die Verwunderung, als im Zuge einer Röntgenuntersuchung der Fötus entdeckt wurde.
Im Fall der 82-jährigen kolumbianischen Patientin handelt sich um eine sogenannte Lithopaedion (auch Steinkind), die beispielsweise im Rahmen einer Eileiterschwangerschaft entstehen kann. Der Fötus entwickelt sich an ungeeigneter Stelle und stirbt nach einigen Wochen ab. Allerdings kann dieser ab einer gewissen Größe nicht mehr auf normalem Wege vom Körper resorbiert werden, so dass die Einkapselung in eine Kalkhülle erfolgt, damit sich keine Bakterien ausbreiten können. Der Fötus versteinert. Bislang wurden nur wenige Fälle dieses Krankheitsbildes dokumentiert. Die betroffene Patientin in Kolumbien soll nun in eine andere Klinik verlegt werden und anschließend eine operative Entfernung des Fötus erfolgen, um mögliche weitere Komplikationen zu vermeiden.
Zweiter Fall in Kolumbien
Obwohl die Lithopaedion extrem selten ist, wurde nun bereits zum zweiten Mal ein entsprechender Fall in Kolumbien dokumentiert. Erstmals stellten kolumbianische Mediziner im Jahr 2000 bei einer 72-jährigen Frau, die über starken Bauchschmerzen klagte, eine Lithopaedion fest. Auch hier wurde eine chirurgische Entfernung des Fötus durchgeführt. (fp)
Bild: Der Arzt / pixelio.de
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