Der regelmäßige Verzehr einer speziellen Braunalge baut viszerales Bauchfett ab, senkt den Blutdruck, fördert signifikante Zuwächse von gesundheitsfördernden Bakteriengattungen in der Darmflora und scheint gleichzeitig auch Entzündungen zu hemmen und die Insulinsensitivität zu verbessern.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Otsuma Women’s University in Japan wurde untersucht, wie der Verzehr von Kombu (auch als Seekohl bekannt) das Körperfett und die Darmflora beeinflusst. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Food Science & Nutrition“ nachzulesen.
Welche Wirkung hat Kombu?
In der Untersuchung erhielten japanische Erwachsene über zwölf Wochen hinweg täglich Kekse, entweder mit gekochtem Kombu-Pulver (420 μg Jod täglich) oder mit neutraler Cellulose als Placebo. Die Forschenden maßen den viszeralen Fettanteil, den Blutdruck, den Hormonspiegel und analysierten die Zusammensetzung der Darmflora.
Außerdem wurden anthropometrische Daten zu Beginn sowie in Woche sechs und zwölf erhoben. Zusätzlich wurden Blutproben analysiert und mikrobiologische Sequenzierungen durchgeführt, um Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmbakterien festzustellen, fügt das Team hinzu.
Deutlich weniger Körperfett
Besonders bei männlichen Teilnehmenden zeigte sich laut den Fachleuten ein deutlicher Rückgang des Körperfettanteils und der viszeralen Fettmasse. Im Vergleich zur Placebo-Gruppe sei dieser Effekt signifikant ausgefallen.
Auch der systolische Blutdruck sank bei Männern und Frauen in der Kombu-Gruppe spürbar, so die Forschenden weiter. Gleichzeitig hab sich bei männlichen Teilnehmern ein Anstieg des Hormonspiegels von Adiponektin gezeigt. Dieses Hormon wirke unter anderem entzündungshemmend und verbessere die Insulinsensitivität.
Zudem blieb trotz der täglichen Aufnahme von Jod aus Kombu der Schilddrüsenhormonspiegel stabil. Dies spricht dafür, dass die im Rahmen der Studie gewählte Dosierung sicher ist, betonen die Forschenden.
Auf mikrobieller Ebene zeigten sich laut den Fachleuten signifikante Zuwächse an gesundheitsfördernden Bakteriengattungen wie Faecalibacterium, Bacteroides, Alistipes und Agathobacter.
Des Weiteren sei bei Männern insbesondere bei dem Bakterium Agathobacter ein negativer Zusammenhang mit dem Körperfett feststellbar gewesen. Je mehr von diesem Darmbakterien vorhanden waren, desto weniger Fett habe der Körper gespeichert.
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Insgesamt legen die Ergebnisse nahe, dass Kombu-Pulver das Potenzial hat, Körperfett gezielt zu reduzieren und die Darmgesundheit zu fördern. Vor allem für Männer könnte der gezielte Einsatz von Kombu nach Ansicht des Teams eine neue Möglichkeit zur Prävention des metabolischen Syndroms darstellen.
So überzeugt die Alge nicht nur geschmacklich in der asiatischen Küche, sondern zeigt auch vielversprechendes Potenzial zur Verbesserung der Darmflora und des Stoffwechsels. Kombu darf daher auch hierzulande ruhig häufiger auf dem Speiseplan stehen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
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- Seiichiro Aoe, Hirofumi Ohtoshi, Fumiko Nakamura: Effects of Daily Kombu (Laminaria japonica) Intake on Body Composition, Blood Pressure, and Fecal Microbiota in Healthy Adult Japanese: A Randomized, Double-Blind Study; in: Food Science & Nutrition (veröffentlicht 19.05.2025), Food Science & Nutrition
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