Bereits mehr als 10.000 Ebola-Fälle
26.10.2014
Die Ebola-Epidemie in Westafrika breitet sich offenbar immer mehr aus. Nach neuesten Zahlen wurden bereits über 10.000 Ebola-Fälle registriert. Fast 5.000 Menschen sind gestorben. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer wesentlich höher liegt. Etwas Hoffnung machen Meldungen über anstehende Tests mit Impfstoffen.
Über 10.000 registrierte Ebola-Fälle
In Westafrika ist die Zahl der registrierten Ebola-Fälle auf über 10.000 gestiegen. Wie aus einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa hervorgeht, gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Samstag an, dass insgesamt 10.141 Menschen an der Seuche erkrankt und 4.922 davon gestorben sind. Allerdings gehen Experten weiterhin von einer hohen Dunkelziffer aus. Außerdem wird berichtet, das der WHO für Liberia seit mehreren Tagen keine aktualisierten Daten vorliegen. Im benachbarten Sierra Leone ist die Zahl der Ebola-Fälle innerhalb von drei Tagen um fast 200 auf 3.896 gestiegen. Wie die WHO in Genf berichtete, starben dort 22 weitere Menschen an der Infektionskrankheit.
Erster Ebola-Fall in Mali
Liberia, Sierra Leone und Guinea sind die Nationen, die am stärksten von der Epidemie betroffen sind. Doch auch aus anderen Ländern werden immer wieder Infektionen gemeldet. So wurde nun berichtet, dass in Mali ein mit Ebola infiziertes Kleinkind gestorben ist. Dies bestätigte der Direktor des Krankenhauses, in dem das Mädchen behandelt wurde, gegenüber dem französischen Auslandssender RFI am späten Freitagabend. Es handelte sich dabei um den ersten registrierten Ebola-Fall des Landes während der aktuellen Epidemie. Medienberichten zufolge war das Mädchen zuvor im stark von der Seuche betroffenen Nachbarland Guinea gewesen. Beide Eltern waren an Ebola gestorben.
Keine Direktflüge aus dem Epidemie-Gebiet nach Deutschland
Währenddessen sprach sich die Sprecherin des Robert Koch-Instituts (RKI), Susanne Glasmacher, gegen zusätzliche Sicherheitskontrollen an deutschen Flughäfen aus. Wie sie am Samstag im Interview mit dem WDR 5 Morgenecho sagte, gleiche es der Suche nach der Nadel im Heuhaufen, wenn bei allen Reisenden die Körpertemperatur gemessen werde. „Es gibt keine guten Daten, die belegen würden, dass das mehr als Aktionismus ist“, so die Expertin. Von Sierra Leone, Liberia und Guinea gibt es keine Direktflüge nach Deutschland. In Deutschland wird es höchstens einzelne Ebola-Fälle geben. Davon geht Glasmacher aus. „Die Infektion ist nur übertragbar durch direkten Kontakt zu Körperflüssigkeiten. Also man muss jemanden schon wirklich anfassen und derjenige muss auch sichtbar erkrankt sein.“
Krankenschwestern in den USA haben Krankheit überstanden
International für Aufsehen sorgen derzeit auch Meldungen aus den USA. Dort hat eine mit Ebola infizierte Pflegeschwester die Krankheit überstanden. Wie die US-Gesundheitsbehörde NIH National Institutes of Health) am Freitag mitteilte, sei bei der Patientin das Virus nicht mehr nachweisbar. Mittlerweile sei sie aus der Klinik entlassen worden. Angesteckt hatte sich die Frau in einem Krankenhaus in Dallas im US-Bundesstaat Texas bei einem Mann aus Liberia. Eine zweite Krankenschwester, die sich ebenfalls bei dem Mann angesteckt hatte, hat die Krankheit nach Angaben ihrer Familie inzwischen auch überstanden. Berichtet wird zudem, dass am Freitag der erste Ebola-Fall in New York registriert wurde. Demnach war der 33-jährige Mediziner der Organisation Ärzte ohne Grenzen vor wenigen Tagen aus Westafrika zurückgekommen.
Möglicherweise ab Dezember Impfungen
Etwas Hoffnung bereiten Meldungen der letzten Tage. So können nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die ersten großangelegten Tests von Ebola-Impfstoffen in Westafrika möglicherweise bereits im Dezember beginnen. Vor kurzem war noch von einem Start Anfang 2015 die Rede. Bislang müssen sich Ärzte meist darauf beschränken, lediglich die Ebola-Symptome der Infizierten zu behandeln, da es noch kein Heilmittel oder zugelassenen sicheren Impfstoff gibt. Die Erkrankten leiden an Fieber, Durchfall, starkem Flüssigkeitsverlust sowie äußeren und inneren Blutungen bis hin zu Organversagen. (ad)
Bild: Cornelia Menichelli / pixelio.de
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