COVID-19 verlÀuft bei Kindern anders
Kindern und Jugendliche zeigen bei COVID-19 oftmals nicht die typischen Symptome, die die KrankheitsverlĂ€ufe bei Erwachsenen kennzeichnen. So wird die Infektion mit SARS-CoV-2 im Zweifelsfall nicht erkannt. Es droht einerseits die Infektion weiterer Personen und anderseits können die Heranwachsenden dennoch schwere KrankheitsverlĂ€ufe und/oder SpĂ€tfolgen in Form eines MIS-C (Multisystemisches EntzĂŒndungssyndrom bei Kindern) entwickeln.
Ein Forschungsteam der University of Alabama at Birmingham (USA) hat die COVID-19-Symptome von 12.306 positiv getesteten Kindern in den USA untersucht und festgestellt, âdass die Mehrheit der Studienpopulation keine typischen Symptome (d.h. Fieber, Husten oder Dyspnoe) aufwies.â Veröffentlicht wurden die entsprechenden Studienergebnisse in dem Fachmagazin âScientific Reportsâ.
Typische Symptome bei Kindern eher selten
Neben dem Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns gelten bei Erwachsenen vor allem Fieber, Husten oder Kurzatmigkeit als typische COVID-19-Symptome. Den aktuellen Ergebnissen des Forschungsteams um Pakaj Arora von der University of Alabama at Birmingham zufolge zeigten von den untersuchten Kindern allerdings lediglich 18,8 Prozent Symptome wie Fieber, Unwohlsein, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Geruchs- oder Geschmacksstörungen und nur 16,5 Prozent hatten respiratorische Symptome wie Husten und Kurzatmigkeit.
Bei 13,9 Prozent der Kinder waren laut Aussage der Forschenden gastrointestinale Symptome wie Ăbelkeit, Erbrechen und Durchfall festzustellen, 8,1 Prozent hatten dermatologische Symptome (Hautausschlag) und 4,8 Prozent hatten Kopfschmerzen. Insgesamt 672 Kinder (5,5 Prozent) mussten wegen ihrer Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden, von denen 118 eine intensivmedizinische Betreuung und 38 eine mechanische Beatmung benötigten.
Viele mit unspezifischen Symptomen
âIn dieser Studie an Kindern mit COVID-19 beobachteten wir eine hohe PrĂ€valenz von unspezifischen Symptomen, mit hĂ€ufiger Multiorganbeteiligungâ, fassen die Forschenden ihre Ergebnisse zusammen. Angesichts der hohen HĂ€ufigkeit von FĂ€llen ohne typische Symptome seien bei Schulkindern und ihren unmittelbaren Kontaktpersonen bei Wiedereröffnung der Schulen erhöhte Wachsamkeit, innovative Screenings und hĂ€ufige Tests erforderlich.
Bezogen auf die USA zeigte die Studie zudem, dass bei schwarzen und hispanischen Kindern das Risiko fĂŒr eine erforderliche Krankenhauseinweisung höher war als bei weiĂen Kindern. So sollten die genannten Schutzstrategien bei diesen Bevölkerungsgruppen gegebenenfalls verstĂ€rkt werden, um die bestehenden COVID-19-bedingten GesundheitsdisparitĂ€ten zu verringern, betonen die Forschenden. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der Ă€rztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprĂŒft.
- Vibhu Parcha, Katherine S. Booker, Rajat Kalra, Seth Kuranz, Lorenzo Berra, Garima Arora & Pankaj Arora: A retrospective cohort study of 12,306 pediatric COVID-19 patients in the United States; in: Scientific Reports (veröffentlicht 13.05.2021), nature.com
- Scientific Reports: COVID-19: Majority of infected children may not show typical symptoms (veröffentlicht 13.05.2021), eurekalert.org
Wichtiger Hinweis:
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