DAK fordert 1,6 Millionen im Jahr 2013 wegen Abrechnungsbetruges zurück
20.03.2014
Abrechnungsbetrug kostet die Krankenkassen jährlich Millionen, daher geht die DAK-Gesundheit laut eigenen Angaben konsequent gegen derartiges Fehlverhalten vor. Im Jahr 2013 haben die Ermittler der DAK Gelder in Höhe von 1,6 Millionen Euro zurückgeholt und derzeit werden noch „knapp 1.900 Hinweise auf gefälschte Rezepte, Schein-Behandlungen oder manipulierte Rechnungen“ verfolgt, so die aktuelle Pressemitteilung der Krankenkasse.
Abrechnungsbetrug ist der DAK zufolge in allen Leistungsbereichen des deutschen Gesundheitssystems zu verzeichnen, allerdings bilden die sogenannten „Heilmittel wie zum Beispiel Physiotherapie, Krankengymnastik oder Massagen mit 36 Prozent“ der untersuchten Fälle im Jahr 2013 einen deutlichen Schwerpunkt. Auch im Bereich der Pflege seien relativ viele Ermittlungen wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug erforderlich gewesen (16 Prozent der Fälle), so die Mitteilung der Krankenkasse weiter. Dahinter folgten „Ärzte und Arzneimittel mit jeweils acht Prozent“, berichtet die DAK. Obwohl im Jahr 2013 beachtliche Summen aufgrund fehlerhafter Abrechnungen ausgezahlt wurden, betont die DAK in ihrer Pressemitteilung ausdrücklich, dass Abrechnungsbetrug „kein Massenphänomen“ sei.
Abrechnungsbetrug keine Massenphänomen
Volker zur Heide, Leiter der DAK-Ermittlungsgruppe, erläuterte, dass „bei der großen Mehrheit der Leistungserbringer die Abrechnungen korrekt“ ausfallen und es keinen Grund zur Beanstandung gebe. Zwar sei „Fehlverhalten kein Massenphänomen, aber jeder einzelne Fall schadet dem Ansehen der einzelnen Bereiche“, so der Fachmann weiter. „Wir sind es unseren Versicherten schuldig, hart und konsequent gegen die Betrüger vorzugehen und uns das Geld zurück zu holen“, betonte zur Heide. Allerdings werde die Verfolgung von Abrechnungsbetrügern für die Krankenkassen immer schwieriger. Hier komme es vermehrt zu zeitintensiven juristischen Auseinandersetzungen, was einen zeitnahen Ausgleich der entstandenen finanziellen Schäden oftmals verhindere. Bei der Aufklärung des Abrechnungsbetruges und der Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen arbeitet die DAK laut eigenen Angaben „eng mit anderen Kassen, den Vereinigungen der Kassenärzte und Kassenzahnärzte sowie der Kriminalpolizei und den Staatsanwaltschaften zusammen.“
Die erfolgreichen Rückforderungen für das Jahr 2013 betrafen der DAK zufolge den Bereich der Arznei- und Verbandmittel mit 430.000 Euro, der Hilfsmittel mit 340.000 Euro, der Heilmittel mit 290.000 Euro, der Pflege mit 200.000 Euro, der Krankenhäuser mit 133.000 Euro, der Ärzte mit 115.000 Euro, der Zahnärzte mit 110.000 Euro und der Krankentransporte mit 23.000 Euro. Dies seien ausschließlich die Rückforderungen, welche sich aus vorsätzlichem Abrechnungsbetrug mit kriminellem Hintergrund oder aus vertragswidrigem Verhalten mit verhängten Vertragsstrafen ergeben haben. Die Geldrückflüsse aus der routinemäßigen Abrechnungsprüfung seien hier nicht enthalten. (fp)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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