Explosion im französischen Atomkraftwerk: Sicherheitszone um die Anlage errichtet
12.09.2011 / UPDATE: 16:01
Laut einer Agenturmeldung der Nachrichtenagentur AFP hat sich einer atomarer Zwischenfall in einem Atomkraftwerk (AKW) in Frankreich in der nördlichen Region Avignon ereignet. In dem südfranzösischen AKW hat eine Explosion stattgefunden. Es bestünde die Gefahr, dass radioaktives Material an die Atmosphäre entweicht, wie einer Sprecher der regionalen Feuerwehr gegenüber AFP vermeldete. Die Behörden haben mittlerweile den Zwischenfall bestätigt. Ein Behördensprecher gab an, dass eine Explosion in einem der Öfen stattgefunden hat.
Bei dem Unglück ist ein Arbeiter ums Leben gekommen und vier weitere Menschen wurden verletzt. Ob tatsächlich Radioaktivität in die nähere Umwelt gelangt sei, könne man noch nicht sagen, wie eine Sprecherin der Atomanlage in Marcoule am Montag mitteilte. "Es handelt sich um einen Verbrennungsofen für schwach radioaktive Abfälle", erklärte sie. Die Ursache für den Unfall war zunächst nicht bekannt.
Radioaktives Material könnte entweichen
Es bestehe aber die Gefahr, dass Radioaktivität aus der Anlage in der Nähe von Avignon entweiche, teilten die örtlichen Behörden und die Feuerwehr mit. Aus diesem Grund wurde eine Sicherheitszone um die Anlage errichtet. Das Atomwerk wird von dem staatlichen Atomunternehmen Areva zur Aufbereitung abgebrannter Brennstäbe genutzt. In den Öfen wird in Folge das Uran-Plutonium-Gemisch MOX hergestellt.
Ein Sprecher der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) teilte mit, dass bislang keine Radioaktivität im Umfeld nachgewiesen werden konnte. Der Sprecher beruft sich eigenen Angaben nach auf Kollegen in Frankreich. Man rechnet nicht damit, dass dies noch geschehen könnte. Denn das "Gebäude, in dem sich dieser Ofen befindet, ist intakt."
Das betroffene Werk ist Marcoule und ein stillgelegtes Atomkraftwerk in Frankreich. Das AKW liegt gut 30 Kilometer von Avignon in der französischen Region Languedoc-Roussillon im Département Gard an dem Fluss Rhône. Ob radioaktive Strahlen ausgetreten sind, ist noch unklar. Auch ist noch unklar, auf welcher Richterskala der Atomunfall zu bemessen ist. Die Feuerwehren sind aktuell dabei, den Brand zu löschen.
Frankreich ist in Europa der größte atomare Stromproduzent. In insgesamt 58 Kernkraftwerken wird Atomstrom produziert. Auch nach dem atomaren Unfall im japanischen Fukushima hält Frankreichs Regierung trotz den Ausstiegsbemühungen Deutschlands an der vorherrschenden Atompolitik fest. Die Regierung verweist in Erklärungen fortlaufend auf die Sicherheit der Atommeiler. (sb)
Lesen Sie auch:
Radioaktive Strahlungen: Folgen für die Gesundheit
Wie viel radioaktive Strahlung ist schädlich?
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.