Frauen: Depressionen bei Herzschwäche? Nach einer neuen Studie der Ruhr- Universität Bochum, die am Samstag auf dem Kardiologenkongress der DKG in Mannheim präsentiert wurde, treten Depressionen und Angstzustände häufiger bei Frauen auf, die an Herzinsuffizienz leiden.
Nach einer neuen Studie der Ruhr- Universität Bochum, die am Samstag auf dem Kardiologenkongress der DKG in Mannheim präsentiert wurde, treten Depressionen und Angstzustände häufiger bei Frauen auf, die an Herzinsuffizienz leiden. Auf der 76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK), die vom 8. bis 10. April in Mannheim stattfand, präsentierte Dr. Claudia Pieper von der Ruhr- Universität Bochum eine Untersuchung an Herzinsuffizienz- Patienten. Von den 150 untersuchten Herzinsuffizienz- Patienten waren etwa ein Drittel weiblichen Geschlechtes. Dabei fiel bei den fachärztlichen Untersuchungen und standardisierten Fragebögen im Rahmen der Studie auf, dass die weiblichen Patientinnen häufiger über Angst und Depressivität und Herzrhythmusstörungen als die Männer klagten. Über die Hälfte der Frauen berichteten über Angst, bei den männlichen Patienten waren es fast 42 Prozent der Hälfte. Beim Umfang der Depressionen lagen Patienten und Patientinnen mit rund 30 Prozent mehr oder weniger gleich auf.
Interessant war noch, dass drei Monate nach der Entlassung die Depressivität der weiblichen Patienten auf etwa 46 Prozent anstieg. Bei den männlichen Patienten hingegen war der Wert mit rund 22 Prozent rückläufig. Auf derselben Tagung berichtete Dr. Robert Nechwatal von der Christiaan- Barnard- Klinik (RHM- Altenheim- und Klinikgruppe) in Schmannewitz, dass bei 21,1 Prozent der Patienten mit Herzschwäche eine Depression erfragt worden sei. Er hatte mit Kollegen rund ein Jahr lang an der Klinik in Schmannewitz auch mit standardisierten Fragebögen Patienten mit Herzschwäche untersucht. Zusätzlich untersuchten die Mediziner das soziale Umfeld nach Unterstützung für die Betroffenen. Als Resultat gab Dr. Nechwatal auf der DKG- Jahrestagung an, dass eine defizitäre Situation in der sozialen Unterstützung die Depressionen unterstützen kann. Umgekehrt scheint sich „soziale und emotionale Integration“ als ein geeigneter präventiver Schutzfaktor gegen Depressivität anzubieten.
Dr. Pieper rät auch dazu, zukünftig vor allem weibliche Patientinnen mit Herzinsuffizienz besser zu kontrollieren, um möglichst frühzeitig angemessene Maßnahmen gegen die Angst und die Depressionen einleiten zu können. (Thorsten Fischer, Heilpraktiker Osteopathie, 11.04.2010)
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