Geschirr abwaschen oder Kaffee kochen: Einfache, jedoch bewusst ausgeführte Tätigkeiten können Grübeleien vertreiben.
11.09.2012
Einfache lebenspraktische Tätigkeiten können Depressionen lindern. Übungen zur sogenannten Achtsamkeit können dabei helfen, „Erlebtes neutral zu sehen“, wie Prof. Dr. Sabine Herpertz von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin erklärte. Die Übungen helfen dabei, depressive Gedanken zu vertreiben.
Erleben Depressive etwas Schönes oder Positives, bewerten sie dies oft negativ. Spezielle Übungen zur sogenannten Achtsamkeit können jedoch dabei helfen, das Erlebte neutral zu betrachten. Patienten mit psychischen Erkrankungen könnten so ihre Negativgefühle besser kontrollieren und zusätzlich ihre Konzentrationsfähigkeit steigern, so die Psychiaterin.
Einfache Übungen zur Achtsamkeit
Einfache, jedoch bewusst ausgeführte Tätigkeiten wie Geschirr abwaschen oder Tee kochen können bereits depressive Gedanken vertreiben. „Als Übungen dienen einfache Tätigkeiten im Haushalt“, berichtet Prof. Herpertz. Daneben können auch offensichtlich sinnlose Aktivitäten ausgeführt werden. Als Beispiel nannte die Expertin „ein rohes Ei zu versuchen aufrecht hinzustellen“. Dabei sollten die Betroffenen versuchen, sich ausschließlich auf das Ei zu konzentrieren. Alle anderen Gedanken sollten bei dieser Übung „beiseite geschoben werden“. Dadurch kann es gelingen, sich weniger in tägliche Gedankenmuster oder Grübeleien zu verwickeln.
Wer mit diesen Übungen zur Achtsamkeit beginnt, sollte hierfür zu Beginn jeden Tag einige Minuten einplanen. Wichtig ist, die Übungen kontinuierlich durchzuführen. (sb)
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
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