Studie: Längere hohe Ozonwerte können Herz und Kreislauf schädigen.
(22.07.2010) Durch die anhaltende Hitze erreichen die Ozonwerte vor allem in den Städten immer wieder Spitzenwerte. Menschen, die empfindlich darauf reagieren leiden häufig unter Kopfschmerzen, Reizhusten, Halsschmerzen und Schwindel. Halten die hohen Ozonwerte an, können auch Herz und Kreislauf geschädigt werden.
Wissenschaftler des US-College of Pharmacy in Kingsville haben anhand einer Studie heraus gefunden, dass lang anhaltende hohe Ozonwerte sich negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken können. Da es Forschern nicht möglich ist, die symptomatischen Beschwerden nach Ursachen wie Hitze, Schadstoffbelastungen und Ozon zu unterteilen, können nur Laboruntersuchungen dabei helfen, die Symptome nach Ursachen zu differenzieren. Im Verlauf der Studie setzen die Forscher Ratten über mehrere Wochen lang Ratten erhöhten täglich acht Stunden Ozon-Konzentration aus. Das Ergebnis: Bei den Ratten wurden in den Herzen stark erhöhte Werte eines Signalstoffes festgestellt, der mit Entzündungsprozessen und dem Absterben von Zellen in Verbindung steht.
Ozon ist ein wichtiger Bestandteil unserer Erde. Es schützt die Erdatmosphäre vor den schädlichen UV-Strahlungen der Sonne. Das Ozon bildet befindet sich in 15 bis 50 Kilometer Höhe. Doch im Sommer bildet sich sogenanntes "Bodennahes Ozon", dass durch Strickoxiden gebildet wird. Das bodennahe Ozon kann sich schädlich auf die Gesundheit auswirken, je nach dem, wie hoch die Ozonwerte sind. Vor allem Kinder und ältere Menschen leiden bei Erreichen von Warn- und Grenzwerten unter Schwindel, Kopfschmerzen und Atemnot. Als gesundheitlich bedenklich gelten Werte schon ab 180 µg/m3. Die allgemeine Alarmschwelle für alle Menschen liegt bei 240 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. in den letzten Tagen wurden zumindestens die Warnwerte von 180 µg/m3 in einigen Regionen immer wieder erreicht.
Bei den Untersuchungen teilten die Forscher insgesamt 40 Ratten in vier gleich große Gruppen auf. Die erste Gruppe wurde 28 Tage lang zu jeweils 8 Stunden am Tag einer Ozonkonzentration von 0,8 ppm ausgesetzt. Die zweite Gruppe wurde insgesamt 56 Tage zu gleichen Bedingungen einer Ozonkonzentration von 0,8 ppm ausgesetzt. Die zwei anderen Gruppen dienten als sog. "Kontrollgruppen" und wurden mit normaler Luft acht Stunden jeweils 28 und 56 Tage ausgesetzt.
Anhand der Untersuchung konnte fest gestellt werden, dass die Tiere, die jeweils 28 und 56 Tage einer erhöhten Ozonkonzentration ausgesetzt waren, am Herzen deutlich erhöhte Werte des sog. Tumornekrosefaktors-Alpha aufwiesen. Diese Werte weisen auf eine Entzündung am Herzen hin. Tritt dieser Faktor eine längere Zeit auf, so ist ein Rückgang des Proteins "Caveolin-1" zu beobachten. Das Protein "Caveolin-1" schützt das Herz indem Botenstoffe unschädlich gemacht werden, die ein Absterben der Zellen forcieren. Durch diese Ergebnisse konnte nachgewiesen werden, dass dauerhafte hohe Ozonbelastungen auch beim Menschen zu Schädigungen des Herzens führen können.
Doch wie kann man sich schützen? Kinder sollten bei hohen Temperaturen nicht unnötig in der heißen Mittagssonne spielen. Anstrengende Aktivitäten wie Gartenarbeit oder Sport sollte auf die Morgen- oder Abendstunden verlegt werden, da durch das Abklingen der Hitze auch die Ozonbelastung sinkt. Aktuelle Werte der Ozonbelastungen können im Internet jeweils auf den Internetseiten der Landesgesundheitsministerien nachgelesen werden. (sb)
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Bild: Klaus Steves / pixelio.de.
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