Statistisches Bundesamt meldet deutlichen Rückgang von Schwangerschaftsabbrüchen
13.03.2014
Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden meldet einen erheblichen Rückgang der Schwangerschaftsabbrüche. Gegenüber dem Vorjahr seien im Jahr 2013 knapp vier Prozent weniger Abtreibungen zu verzeichnen gewesen. Damit setze sich der seit Jahren zu beobachtende Trend fort. Welche Ursachen dahinter stecken, geht aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes zwar nicht hervor, doch lässt sich vermuten, dass deutlich weniger ungewollte Schwangerschaften erfolgen und sich immer mehr Frauen bewusst für die Austragung eines Kindes entscheiden.
Insgesamt wurden laut Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2013 noch 102.802 Schwangerschaftsabbrüche (106.815 im Jahr 2012) gemeldet. Ein Großteil der betroffenen Frauen (knapp drei Viertel beziehungsweise 74 Prozent) sei zum Zeitpunkt des Schwangerschaftsabbruchs im Alter zwischen 18 und 34 Jahren gewesen. Fünfzehn Prozent waren im Alter zwischen 35 und 39 Jahren, acht Prozent im Alter von 40 Jahren oder älter und vier Prozent im Alter unter 18 Jahren. Wobei sich die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche bei den unter 18-Jährigen „im Vergleich zum Jahr 2012 um 220 auf rund 3.600“ verringert habe, so die Mitteilung des Statistischen Bundesamts. Insgesamt hatten 39 Prozent der Frauen vor dem Schwangerschaftsabbruch noch keine Lebendgeburt – es wäre demnach ihr erstes Kind gewesen.
Die meisten Schwangerschaftsabbrüche erfolgen ambulant
Das Statistische Bundesamt berichtet weiter, dass „96 Prozent der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche nach der Beratungsregelung vorgenommen“ wurden, die ein ausführliches Informationsgespräch vor dem Schwangerschaftsabbruch vorsieht. Bei vier Prozent der Schwangerschaftsabbrüche habe eine „medizinische und kriminologische Indikationen“ als Begründung für den Abbruch vorgelegen. Die am häufigsten angewandte Methode bei den Schwangerschaftsabbrüchen war den offiziellen Zahlen zufolge die Vakuumaspiration (Absaugmethode). Sie kam in 70 Prozent der Fälle zum Einsatz. „Bei 17 Prozent wurde das Mittel Mifegyne® verwendet“, berichtet das Statistische Bundesamt weiter. Ein Großteil der Eingriffe sei ambulant erfolgt – „rund 79 Prozent in gynäkologischen Praxen und 18 Prozent ambulant im Krankenhaus.“ Ein eher geringer Anteil der Frauen (sieben Prozent) entschied sich dazu, den Eingriff in einem Bundesland vornehmen zu lassen, in dem sie nicht wohnten.
Anzahl der Abtreibungen seit Jahren rückläufig
Detailliertere Informationen zu den Schwangerschaftsabbrüchen stellt das Statistische Bundes in der Schwangerschaftsabbruchstatistik über die Datenbank GENESIS-Online zur Verfügung. Hier lässt sich auch erkennen, dass die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche zur Jahrtausendwende noch bei knapp 135.000 lag. Zudem ist ersichtlich, dass die Abtreibungsquote – also die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche bezogen auf die Anzahl der Frauen im gebärfähigen Alter – in den letzten zehn Jahren deutlich gesunken ist. (fp)
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.