Wer täglich Kaffee trinkt, lebt statistisch länger. Doch Kaffeezusätze wie Milch und Zucker können die positive Wirkung auf das frühzeitige Sterberisiko offenbar deutlich schmälern.
Forschende der Tufts University und des Brigham and Women’s Hospital haben in einer aktuellen Studie den Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum inklusive der Menge an zugesetztem Zucker und gesättigten Fettsäuren und dem frühzeitigen Sterberisiko untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „Journal of Nutrition“ veröffentlicht.
Länger leben dank Kaffee?
Frühere Studien konnten bereits nachweisen, dass regelmäßiger Kaffeekonsum ein längeres Leben mit weniger Krankheiten ermöglicht. Auch bestand die Vermutung, dass Kaffeezusätze wie Milch und Zucker die positiven Effekte verringern könnten.
Anhand der Daten von mehr als 46.000 Erwachsenen aus der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) überprüften die Forschenden nun, welchen Einfluss Kaffee ohne und mit Milch und Zucker auf das frühzeitige Sterberisiko hat. Betrachtet wurde dabei ein Zeitraum von 1999 bis 2018 und die Mortalitätsdaten stammten aus dem National Death Index.
Haben Zucker & gesättigte Fette einen Einfluss?
Ziel war es, zu klären, ob die Zugabe von Zucker und gesättigten Fetten den bekannten Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und geringerer Mortalität verändert, so das Forschungsteam.
Der Kaffeekonsum wurde hierfür von den Forschenden anhand der Kriterien koffeiniert oder entkoffeiniert, weniger als 2,5 Gramm Zuckerzusatz oder mehr als 2,5 Gramm Zuckerzusatz sowie weniger oder mehr als 1 Gramm gesättigte Fettsäuren pro 240 ml-Tasse in verschiedene Kategorien eingeteilt.
Als Referenz dienten Nicht-Kaffeetrinker und betrachtet wurde der Einfluss auf die Gesamtmortalität, die Krebssterblichkeit und die Herz-Kreislauf-Mortalität, erläutert das Team.
Reduziertes frühzeitiges Sterberisiko
Die Datenauswertung ergab, dass der Konsum von mindestens einer Tasse Kaffee pro Tag das frühzeitige Sterberisiko um bis zu 16 Prozent verringerte und bis zu einem Konsum von drei Tassen pro Tag sank das Risiko weiter ab.
Die Vorteile beschränkten sich allerdings auf schwarzen Kaffee sowie Kaffee mit geringem Zuckerzusatz und wenig gesättigten Fetten, ergänzen die Forschenden. Zudem sei ein Konsum von mehr als drei Tassen pro Tag mit keinen weiteren Vorteilen verbunden, und bei dem Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehe die Risikoreduktion sogar wieder zurück.
„Nur wenige Studien haben untersucht, wie Kaffeezusätze den Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Sterberisiko beeinflussen könnten. Unsere Studie gehört zu den ersten, die die Menge an zugesetzten Süßstoffen und gesättigten Fettsäuren quantifiziert“, so der Studienautor Bingjie Zhou von der Friedman School of Nutrition Science and Policy an der Tufts University,
Der klassische Latte Macchiato oder auch beliebte Varianten wie ein Frappuccino bieten den Studienergebnissen zufolge nicht ansatzweise die gleichen Vorteile für die Lebenserwartung wie schwarzer Kaffee. Solange der Kaffee jedoch unter 2,5 Gramm Zucker und unter 1 Gramm gesättigte Fettsäuren enthält, lässt sich eine signifikante Verringerung des frühzeitigen Sterberisikos erhoffen. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bingjie Zhou, Mengyuan Ruan, Yongyi Pan, Lu Wang, Fang Fang Zhang: Coffee Consumption and Mortality among United States Adults: A Prospective Cohort Study; in: The Journal of Nutrition (veröffentlicht 12.05.2025), sciencedirect.com
- Tufts University: Hold the cream and sugar: black coffee linked to lower risk of death (veröffentlicht 16.06.2025), eurekalert.org
Wichtiger Hinweis:
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