Gesetzliche Krankenversicherung: Schutz im Ausland ab 2013 kostenpflichtig
04.12.2012
Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung steht ab dem 1. Januar 2013 eine nächste wichtige Änderung an: Von diesem Tag an ist es den Kassen nicht mehr erlaubt, ihren Mitgliedern einen kostenlosen, weltweit geltenden, privaten Krankenschutz anzubieten. Wie viele Versicherte zukünftig ihren Reiseschutz selbst übernehmen müssten, sei noch nicht erkennbar, betroffen seien jedoch laut den Vermutungen des ADAC vor allem Mitglieder der betrieblichen Krankenkassen.
Doch nicht alles wird neu: An den gesetzlichen Leistungen bei Reisen innerhalb Europas bzw. in Länder, die unter Sozialversicherungsabkommen mit Deutschland fallen, würde sich hingegen zum neuen Jahr nichts ändern. Hier warnt der ADAC jedoch ausdrücklich vor nicht ausreichenden Leistungen: Reisende ohne privat abgeschlossenen zusätzlichen Auslands-Krankenschutz könnten im schlimmsten Falle ein finanzielles Desaster erleben. Denn innerhalb Europas würden die Krankenkassen häufig nur einen Teil der Kosten übernehmen, in Ländern außerhalb Europas wird seitens der gesetzlichen Kassen im Krankheitsfall generell gar nichts gezahlt. Dementsprechend sei laut des ADAC eine der kosten-intensivsten Leistungen nicht abgedeckt: der Rücktransport in die Heimat, welcher vor allem häufig aus Spanien, Italien und der Türkei notwendig werden würde. So können schnell einige zehntausend Euro zusammenkommen, wodurch der ADAC dringend empfiehlt, vor jeder Reise den Versicherungsschutz gründlich zu prüfen.
Die Zahlen des ADAC unterstreichen die Dringlichkeit eines ausreichendes Schutzes: 50.000 kranke oder verletzte Urlauber werden jährlich rund um den Globus vom Ambulanzdienst des Automobilclubs betreut. Für etwa ein Drittel endet der Urlaub schließlich mit einem Rücktransport in eine heimische Klinik. Und davon muss es für etwa 4.500 Reisende besonders schnell gehen – und ein Rücktransport mit ADAC-Sonderflug- oder Linienmaschinen organisiert werden.
Durch einen zusätzlichen Auslands-Krankenschutz können sich Reisende ausreichend absichern – in Form einer Familienpolice z.B. gibt es diesen Schutz bereits ab 20 Euro. (sb)
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Bild: Paulwip / pixelio.de
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