Keime in Bratwürsten
Stiftung Warentest: Keime und Milchsäurebakterien in Bratwürsten gefunden. Nur fünf Würste schnitten mit "gut" ab.
(24.06.2010) Das ist nicht sehr appetitlich, in einigen Bratwürsten hat die Stiftung Warentest Keime gefunden. Nur fünf von neunzehn getestete Bratwürste schnitten im Test mit "gut" ab. Bei allen anderen wurden entweder Keime gefunden oder der Geschmack ließ deutlich zu wünschen übrig.
Es ist Grillzeit und da darf eine Bratwurst nicht fehlen. Das Angebot ist riesig, deshalb hat Stiftung Warentest 19 Bratwürste genauer unter die Lupe genommen. Keine Bratwurst konnte jedoch das Prädikat "sehr gut" erhalten. Nur fünf von 19 bekamen das Urteil "gut". Allen anderen wiesen Mängel in der Hygiene oder im Geschmack auf. Bei dem Test wurden drei unterschiedliche Analysen gemacht. So wurde zunächst die Qualität des Fleisches im Labor getestet, die Kalorien bemessen, und geprüft ob die Bratwürste Keime, Schimmelpilz oder Hefepilze enthalten. Nach diesen Untersuchungen wurde auch das Aussehen, der Geschmack und der Geruch bewertet. Dazu wurden die Bratwürste auch gegrillt.
Wie schnitten die Bratwürste im Einzelnen ab?
Mit "gut" schnitten die Nürnberger Bratwürste von von "Rewe- Produkt "Ja", "Howe" und "Schlütter’s Echte" ab. Ebenfalls die Note "gut" bekamen die Thüringer Rostbratwürste von "Wolf" sowie die Bratwurst von "Bratmaxe". Mit dem Prädikat "mangelhaft" wurde erstaunlicherweise auch eine Biowurst bewertet. Folgende Würste waren "mangehaft": Bio-Rostbratwürstche von "Chiemgauer", "Gut & Günstig Bratwurst", die Bratwurst "fein" der Kette Rewe sowie die Landfreund Rostbratwürstchen von "Penny". Bei einigen Bratwürsten wurden laut Stiftung Warentest zum Ende des Mindesthaltbarkeitsdatum Milchsäurebakterien und Keime gefunden. Man könnte sagen, die Bratwürste waren dann schon leicht verdorben und könnten die Gesundheit des Konsumenten mit Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfall gefährden. Wirkliche Erreger, die Krankheiten auslösen, wurden allerdings glücklicherweise nicht gefunden. In vielen weiteren Bratwürsten wurde auch der Geschmack bemängelt. So fanden die Tester Knorpelteilchen, die den Geschmack sehr dämpften. Weiterhin wurde ein salziger oder sauerlicher Geschmack bei einigen Bratwürsten mit mangelhaft bewertet.
Wie kann man selbst testen, ob die Bratwurst noch nicht verdorben ist?
Verbraucher können verdorbene Ware kaum am Geruch oder Aussehen feststellen. Geschmacksstoffe und Gewürze verdecken mitunter, ob die Ware noch frisch ist. Bratwürste sollten auf keinen Fall gegessen werden, wenn die Bratwurst säuerlich riecht und die Flüssigkeit in der Verpackung schon trüb ist. Auch sollten Konsumenten prüfen, ob das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht überschritten ist. Wie der Test zeigte, sollte die Ware noch mindestens eine Woche haltbar sein, da sich am Ende des Haltbarkeitsdatums bereits Milchsäurebakterien bilden können. (sb)
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Bild: Stephan Rohner / pixelio.de.
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