Studie: Kohleheizung lässt Wachstum von Kindern mindern
08.02.2011
Heizen Eltern die Wohnung mit einer Kohleheizung, so wachsen laut einer Kooperationsstudie aus tschechischen und US-Amerikanischen Forschern Kinder insgesamt langsamer, als Gleichaltrige. Im Schnitt sind die Kinder im Alter von drei Lebensjahren etwa 1,3 Zentimeter kleiner, als ihre Altersgenossen. Schuld daran sind Schadstoffe, die beim Befeuern der Ofenheizung entstehen.
Laut einer Studie Universität von Kalifornien in Davis wachsen Kinder insgesamt schlechter und langsamer, wenn die Wohnung mit Kohle beheizt wird. In dem Wissenschaftsmagazin „Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine“ beschreiben die Forscher um Rakesh Ghosh ihre Studienergebnisse. Das allgemeine Fazit: Wenn Eltern das eigene Heim mit Brennstoffen beheizen, so schadet das „mit Sicherheit der Gesundheit ihrer Kinder“, so der Studienautor Sram vom Institut für Experimentelle Medizin in Prag. Im Rahmen einer Forschungsarbeit wurden entsprechende Daten ausgewertet. Insgesamt zehn Jahre lang beobachteten Ärzte 1133 Kinder aus Tschechischen, die zwischen 1994 und 1998 geboren wurden. Die Probanden stammten aus den Regionen Teplice und Prachatice.
Schadstoffe schädigen Kinder schon im Mutterleib
Bereits vor der Geburt macht sich die Kohleheizung bemerkbar. Giftige Dämpfe zeigten während der Schwangerschaft negative Auswirkungen auf die Gesundheit der ungeborenen Kinder. Laut Studiendaten war das im Durchschnitt bemessene Geburtsgewicht geringer. Zudem konnten die Wissenschaftler beobachten, dass die betroffenen Kinder vor allem im Vorschulalter häufiger von Infektionskrankheiten betroffen waren. „Die Kinder wurden im Vergleich deutlich häufiger krank“, sagte einer der Studienautoren. Die häufigsten Erkrankungen waren Infekte der Atemwege entzündliche Stellen in der Lungen und Mittelohrentzündungen. Diese Krankheiten traten bei den beobachteten Kindern häufiger auf, als bei ihren Altersgenossen.
Giftige Gase sind krebserregend
Die Gründe hierfür sehen die Forscher in den giftigen Dämpfe, die durch eine Kohleheizung ausgehen. Durch das Verbrennen der Festbrennstoffe entstehen toxische Gase die krebserregend sind. Diese ausgehenden Dämpfe gehören zu der Kategorie polyzyklisch- aromatische Kohlenwasserstoffe. Wenn diese Dämpfe auch noch an Feinstaub gebunden sind, werden sie durch die Lunge aufgenommen und gefiltert. Dabei setzen sich die Kohlenwasserstoffe im Organismus ab. Diese Schadstoffe entstehen vor allem bei der unvollständigen Verbrennung von Holz, Holzkohle und handelsüblicher Brennkohle. Schlimmer als die Kohle sind aber andere, nicht adäquate Brennstoffe. Viele Menschen verbrennen auch Hausmüll, so die Wissenschaftler. Aufgrund der teuren Brennkohle verbrennen viele Menschen, die einen Ofen haben, immer mehr nicht geeignete Müllreste. Dadurch steigen aber auch die gesundheitlichen Belastungen für Kinder und Erwachsene. (sb)
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Bild: Martin Büdenbender / pixelio.de
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