Kräftiger Anstieg der Ärzte-Honorare. Im Durchschnitt verdienen Ärzte 11,3 Prozent mehr als noch 2007.
(21.07.2010) Die Honorare der Ärzte sind in den letzten Jahren nach oben geschnellt. Nach Auskunft der Verbandes der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sind Honorare zwischen 2007 und 2009 um im Durchschnitt 11,3 Prozent angestiegen.
Die Berechnung fußt auf etwa 150.000 Allgemeinärzte und Fachärzte. Das durchschnittliche Einkommen eines Arztes betrug noch 2007 jährlich rund 142.000 Euro. In diesem Jahr, so der GKV-Verband, werde das durchschnittliche Jahres-Einkommen der Ärzte auf 164.000 Euro ansteigen (11,3 Prozent). Hintergrund des Anstiegs der Vergütungen der Ärzte ist die umgesetzte Honorarreform, denn vor allem im Osten und Norden der Bundesrepublik haben sich Honorare übermäßig erhöht.
Ein Überblick zeigt, wo vor allem die Vergütungen der Mediziner angestiegen sind. In den ersten drei Quartalen 2009 haben Ärzte in Hamburg seit 2007 etwa 25,5 Prozent mehr verdient und Mediziner in Thüringen gemessen seit 2007 etwa 24,6 Prozent. Ärzte in Bayern allerdings bekamen nur 3,5 Prozent mehr Jahreslohn.
In Zukunft werden die Ärzte nicht mehr so hohe Zuwächse an Vergütungen verbuchen können, so der Wunsch des Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP). Rösler will die Honorarzuwächse der Hausärzte im kommenden Jahr 2011 deutlich begrenzen. Dadurch erhofft sich der Minister Einsparungen von etwa 500 Millionen Euro. Rösler will die Honorare begrenzen, um das Defizit der Krankenkassen zu begrenzen. Schließlich erwartet die Gesetzlichen Kassen ein Defizit von etwa 11 Milliarden Euro.
Doch die Hausärzte machen gegen die Einsparpläne mobil und der Verband der Hausärzte droht sogar mit Schließungen von Arztpraxen. Ob und wann ein solcher Protest kommen wird, hängt u.a. auch von der Kompromissbereitschaft des Ärzteverbandes ab. (sb)
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