Viele Krankenversicherte zahlen keine Zusatzbeiträge.
(14.09.2010) Viele Krankenversicherte zahlen aufgrund von Unwissenheit die von einzelnen Krankenkassen erhobenen Zusatzbeiträge nicht. Denn anders als bei den regulären Krankenversicherungsbeiträge werden diese nicht automatisch vom Gehalt abgezogen, sondern müssen gesondert überwiesen werden.
Die Krankenkassen beklagen, dass viele Krankenversicherte den erhobenen Zusatzbeitrag nicht entrichten. Laut einer Befragung hat jedes fünfte Mitglied bei der DAK, BKK Gesundheit und BKK für Heilberufe den Zusatzbeitrag nicht entrichtet. Bei der City BKK sollen es sogar über 30 Prozent säumige Zusatzbeitrags-Zahler geben. Nach Ansicht des Gesundheitsexperten Wolfgang Schuldzinski von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen würden viele Versicherte überhaupt nicht wissen, dass sie selbst aktiv werden müssten. Die Betroffenen gehen oftmals davon aus, dass der Zusatzbeitrag von dem Arbeitgeber automatisch überwiesen wird.
Bei der DAK versucht man die säumigen Zahler zunächst telefonisch zu kontaktieren. „Wir wollen noch einmal intensiv mit den Kunden sprechen und den Grund herausfinden, warum sie nicht bezahlen“, sagte DAK-Sprecher Frank Meiners gegenüber der dpa. Eine Mahnung sei für die Kasse erst der letzte Schritt, um den Zusatzbeitrag einzutreiben. Bei einer Mahnung können weitere Gebühren und Zinsen fällig werden. Etwa 10 Prozent würden momentan bei der DAK die zusätzlichen Beiträge nicht entrichten.
Seit Anfang des Jahres erheben einzelne Krankenkassen sogenannte Zusatzbeiträge. Die meisten Kassen fordern je Beitragspflichtiges Mitglied acht Euro je Monat zuzüglich der regulären Versicherungsbeiträge. Kündigt eine Krankenkassen einen solchen zusätzlichen Beitrag an, so kann man von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen, wie Schuldzinski von der Verbraucherzentrale erklärt. Wer rechtzeitig die Krankenkasse wechselt, müsse auch nicht den ersten Zusatzbeitrag entrichten. (sb)
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