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Lässt sich das Insektensterben überhaupt noch aufhalten?

Alfred Domke
Verfasst von Alfred Domke, Redakteur für Gesundheits-News
14. November 2018
in News
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Bedeutung von Insekten für Ökosysteme wird von vielen Menschen unterschätzt

In einer aktuellen Befragung hat sich gezeigt, dass viele Menschen die Bedeutung von Insekten für Ökosysteme unterschätzen. Das ist vor allem deshalb fatal, weil das Insektensterben in den vergangenen Jahrzehnten massive Ausmaße angenommen hat. Ist es möglicherweise gar nicht mehr zu stoppen?

80 Prozent weniger Insekten

Der World Wide Fund For Nature (WWF) berichtete vor kurzem, dass der Mensch in den letzten 50 Jahren 60 Prozent aller Wirbeltiere vernichtete. Ein noch stärkerer Rückgang ist bei den Insekten zu verzeichnen. „Heute gibt es 80 Prozent weniger Insekten in der Luft als zu Zeiten unserer Großeltern“, heißt es in einer Mitteilung der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Und das Sterben wird voraussichtlich weitergehen.

Fatale Folgen für den Menschen

Seit Jahren beobachten Wissenschaftler ein massives Insektensterben. Vor allem das Bienensterben hat fatale Folgen für den Menschen.

Denn die Insekten spielen unter anderem eine wesentliche Rolle für die Ökosysteme und in der Landwirtschaft, da sie die Blüten von Nutzpflanzen bestäuben und somit unmittelbar Einfluss auf die Ernte nehmen.

Allerdings unterschätzen vor allem jüngere und weniger gebildete Menschen die Bedeutung von Insekten für Ökosysteme.

Das fanden der Biologe Bruno Streit, Seniorprofessor für Ökologie und Evolution der Goethe-Universität und seine Kollegen von Bio-Frankfurt kürzlich bei einer Befragung von 1.979 Personen heraus.

In einem Interview für das Online-Magazin der Goethe-Universität reflektiert Streit über Ursachen und mögliche Lösungen.

Schleichende Katastrophe

„Wespen sind wichtige ökologische Regulatoren“, so Streit laut der Mitteilung, „doch wer denkt schon daran, wenn sie auf dem Zwetschgenkuchen sitzen?“

Den Angaben zufolge gibt es heute 80 Prozent weniger Insekten in der Luft als zu Zeiten unserer Großeltern. Ältere Menschen bereuen das schleichende Verschwinden der summenden Vielfalt mehr als jüngere. Möglicherweise, weil die es nicht anderes kennen.

Doch laut der Umfrage ist die richtige Einschätzung des Insektensterbens auch eine Frage der Bildung. Das unterscheidet die schleichende Katastrophe am meisten von den plötzlichen, deren Folgen direkt spürbar sind.

„Wären schlagartig alle Insekten verschwunden, würden alle insektenbestäubten Blütenpflanzen verschwinden, Ab- und Umbauprozesse im Wald weitgehend zum Erliegen kommen“, erklärt der Biologe.

„Die auf Insektennahrung spezialisierten Vögel, Fledermäuse, Igel und Spitzmäuse würden weitgehend oder ganz aussterben“, so Streit.

Erst im Laufe vieler Millionen Jahre könnte sich theoretisch wieder eine neue entsprechende Vielfalt einstellen. „So weit wird es zwar nicht kommen, aber eine Abnahme der Singvögel ist teilweise bereits eingetreten“, fügt er hinzu.

Regionale Selbstversorgung könnte zunehmen

Das hat natürlich auch wirtschaftliche Folgen. So wird beispielsweise auf chinesischen Obstplantagen die Obstblütenbestäubung teilweise schon durch Menschen auf Leitern vorgenommen.

Streit geht davon aus, dass kurzfristig einige Produkte wie Obst teurer werden.

„Wenn aber die globalisierte Weltwirtschaft schrumpft oder zusammenbricht – ein Szenario, das wir derzeit alle ausblenden – und die Bevölkerung auch bei uns wieder stärker zu einer regionalen Selbstversorgung übergeht, werden sich die Nachteile einer irreversibel verarmten Natur durchaus drastisch zeigen“, warnt der Experte.

Denn mit der biologischen Vielfalt verschwinden auch genetische Ressourcen von der Erde. Gezüchtete Pflanzen und Tiere sind meist genetisch verarmt und spezialisiert. Damit erhöht sich das Risiko, dass sie künftigem Parasiten- oder Klimastress zum Opfer fallen.

Viele der wenig bekannten Wildarten beherbergen zudem auch Substanzen oder Fähigkeiten, die für uns in der Zukunft noch interessant werden könnten.

Menschen für die Folgen des Insektensterbens sensibilisieren

Für Bruno Streit und seine Kollegen bei Bio-Frankfurt ist es ein großes Thema, wie man Menschen für die Folgen des Insektensterbens sensibilisieren kann.

„Man kann die Farbenpracht des Ligusterschwärmers zeigen, die beeindruckende Größe des Hirschkäfers und die Nützlichkeit der vielen Bestäuber für Wildpflanzen und unser Obst zu erläutern“, erläutert der Wissenschaftler.

„Aber da kommt man bei Menschen mit Ekel, Phobien oder notorischem Desinteresse an ‚Krabbeltieren‘ rasch an die Grenzen seiner Überzeugungskraft“, weiß Streit aus Erfahrung.

Daher nutzten viele Kollegen die Honigbiene als Sympathieträger. Doch ausgerechnet die sei ein gezüchtetes Hochleistungsnutztier, das – so wird häufig vermutet – regional manche der derzeit noch rund 500 Wildbienenarten erheblich unter Existenzdruck setzt.

Radikale Änderungen nötig

Lässt sich das Insektensterben aber überhaupt noch aufhalten? „Grundsätzlich wäre es noch möglich, die ursprüngliche Insektenfauna wieder zum Krabbeln und Summen zu bringen. Aber dazu müsste unser Landschafts- und Landwirtschaftskonzept radikal geändert werden“, so Streit.

Von Pessimisten wird eingewendet, dass es politisch nicht umsetzbar sein wird, die endlosen Monokulturen, regulierten Wasserläufe, die Benebelungen durch Biozide und die Verfrachtungen von Schad- und Düngestoffen über Wind, Niederschläge und Sickerwasser zu unterbinden.

Denn darüber hinaus müssten auch wieder Hecken, Blumenwiesen und weitere Freiflächen zu Lasten der Landwirtschaftsflächen generiert werden, die zu einem großen Teil der Produktion von Viehfutter dienen.

Das würde Kosten, Lohneinbußen und soziale Spannungen erzeugen und letztlich auch die Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt mindern.

Als Kompromiss fordern Streit und seine Kollegen den Erhalt von so viel Strukturvielfalt und Niedrigbelastung, wie möglich und sozial akzeptabel ist. Sie setzen sich dafür ein, bei Kindern und noch naturnah empfindenden Erwachsenen den emotionalen Bezug zur Natur zu stärken.

Neben den traditionellen Schutzgebieten plädieren sie auch für die Einrichtung von „Wildnis“-Arealen.

„Dann hat auch der Nicht-Biologe wieder eine Chance, zu sehen und zu erleben, wie sich Natur entwickelt“, sagt Streit.

„Denn das Verständnis ergibt sich nicht einfach durch den Besuch der Zoologischen und Botanischen Gärten oder Museen, so wertvoll und wichtig diese als zusätzliche Motivationshelfer sind und bleiben!“, so der Biologe. (ad)

Autoren- und Quelleninformationen

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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